Die edel-Box bietet auf klassische Werke nur einen knappen (Hör-)Blick. Hier helfen die Capriccio-Alben (www.deltamusic.de) immerhin ein gutes Stück weiter, die stärker die klassische und auch romantische Seite des Dirigenten beleuchten. Kegel spielte für das Label in den 80er Jahren einen Beethoven-Zyklus (Sämtliche Sinfonien, das Tripelkonzert und die Chorfantasie) sowie von Brahms „Ein Deutsches Requiem“ ein. Die auch im Vokalen vorzüglich klingenden Einspielungen zeigen Herbert Kegel mit den Dresdner Philharmonikern und den beteiligten Chören und Solisten bei Beethoven klang- und kraftvoll, an den Tempovorgaben des Komponisten orientiert und dabei frei von protzigem Pathos, frisch und lebendig agierend. Ebenso beeindruckt die angemessen abgeklärt-ruhige, dabei betont lyrische Interpretation des Brahmsschen Requiems, das dieser seinerzeit unter dem Eindruck des tragischen Ablebens von Robert Schumann entwarf.
(Die Beethoven-Sinfonien sind neben der noch lieferbaren CD-Version im vergangenen Jahr preisgünstig als quadrophonischer Upmix (Surround 4.0) auf fünf SACDs — präsentiert im eleganten Acryl-Schuber — wieder veröffentlicht worden.)
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