Anacondas: The Hunt for the Blood Orchid
Wer Lust darauf hat, zuzusehen, wie die Film-Crew von Anacondas: The Hunt for the Blood Orchid • Anacondas: Die Jagd nach der Blut-Orchidee von rudelweise auftretenden Riesenanacondas dezimiert wird, kann dies bei uns ab dem 9.12.2004 tun. Für die Musik (zum Sequel des 1997er Anaconda) zeichnet die hierzulande bislang kaum geläufige australische Komponistin Nerida Tyson-Chew verantwortlich. Für die Jagd nach einer sagenhaften, das Leben verlängernden schwarzen Orchidee schrieb die Komponistin einen über die gesamte Spielzeit kaum thematisch organisierten, sondern weitgehend atmosphärisch-geräuschhaften Action-Score.
Das bedeutet zwar eine mit rund einer Stunde Spieldauer durchaus wohlmeinend bestückte, in einem Rutsch aber letztlich wohl in erster Linie für Horror-Freaks interessante (Hör-)Angelegenheit. Trotzdem verdient die Art und Weise, wie Tyson-Chew hier ihre Klangschichtungen zusammenbastelte, in Teilen etwas Anerkennung. Sinfonieorchester und ethnisches Instrumentarium (Nohkran und Shakuhachi-Flöte sowie eine Serie asiatischer Perkussionsinstrumente) und außerdem diverse gesampelte Geräuscheffekte (Dschungelsounds) wirken mitunter ganz nett zusammen. Die exotischen Percussions bestimmen dabei in der Regel das klangliche Fundament. Dabei sind diese keineswegs permanent aufdringlich, wirken oftmals im Hintergrund, indem sie für ein exotisches Dschungel-Feeling sorgen. In den Action- und Verfolgungssequenzen treten dann große asiatische Trommeln hinzu, die dem klanglichen Geschehen einige Wucht verleihen. In den ausgiebigen Verfolgungsjagden findet sich dabei allerdings auch viel rein standardisiert brachiales Action-Scoring.
Diese Komposition ist sicher weder übermäßig beachtlich noch kann sie als experimentell bezeichnet werden. Innerhalb der Masse derartiger Vertonungen ragt sie aber m. E. doch über die Grenze des zum Schrott tendierenden Einerleis ein Stück hinaus.
Mehrteilige Rezension:
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