Ali (Original Soundtrack I)

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
21. August 2002
Abgelegt unter:
Sampler

Regisseur Michael Mann (Heat, Insider) fokussiert in Ali, seinem Porträt von Cassius Clay alias Muhammad Ali (Will Smith) auf die 10 wichtigsten Jahre dieses legendären Boxers. Es geht um die kraftstrotzenden Jahre zwischen Alis 20. und 30. Lebensjahr — zwischen dem ersten Gewinn der Weltmeisterschaft im Schwergewicht gegen Sonny Liston 1964 bis zum Wiedergewinn dieses begehrten Titels im berühmten Kampf gegen George Foreman in Kinshasa, Zaire, im Oktober 1974.

Vielleicht dachte Michael Mann weniger an Muhammad Alis „The man who has no imagination has no wings“, sondern eher an Regisseur Ridley Scotts Ausspruch „Hans Zimmers Musik verleiht einem Film seine Flügel“, als er an die musikalische Untermalung seiner Ali-Verfilmung dachte? In jedem Fall hat er die Ko-Komponistin aus Gladiator, Lisa Gerrard, für die Hintergrunduntermalung verpflichtet, wobei sich der Score-Anteil (rund 15 Minuten) auf der Decca-CD befindet, die Universal-CD hingegen allein mit der abschließenden Lisa-Gerrard-Ballade „See the Sun“ aufwartet.

Neben den vom Duo Gerrard/Bourke beigesteuerten weitgehend streichersynthetischen, insgesamt etwas blass atmosphärisch wirkenden Musikteilen gibt es im „Soundtrack Album II“ (Decca) eine Reihe von primär auf Soul fokussierenden Song-Piècen. „Soundtrack Album I“ (Universal) bietet eine stilistisch breite Mischung aus Rocksongs, die Funk, Soul, Hip-Hop aber auch Rock’n Roll und International Folk (Afro-Pop) widerspiegeln — wobei das „Soundtrack Album I“ durch im Film nicht vorkommende Songs besonders den Charakter eines Albums der Marke „inspired by the movie“ erhält. Wer mit Künstlern wie R. Kelly, der US-Newcomerin Alicia Keys, Soul-Lady Aretha Franklin und dem Blues-Spezialisten Everlast etwas anzufangen weiß, der liegt hier richtig.

Insgesamt tendieren die beiden sogenannten Soundtrack-CD-Alben zu Ali eher zu Kollektionen alter und neuer Songs. Was im Film als musikalischer Reflex der 60er und 70er Jahre vermutlich gut funktioniert, dürfte abseits davon überwiegend als unterhaltsames klingendes Souvenir zum Film seine Berechtigung haben.


Mehrteilige Rezension:

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Komponist:
Diverse

Erschienen:
2002
Gesamtspielzeit:
68:45 Minuten
Sampler:
Universal
Kennung:
9 493 173-2

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