James Horner strikes again! Sein Musikbeitrag zu A Beautiful Mind ist allerdings weder aufregend noch neuartig geraten. Minimalistische Einsprengsel des Pianos umrahmen ein schönes Thema, das von einer Vokalise getragen wird – diese Musik erinnert an Bicentennial Man. Allzu viel geschieht im Verlauf der CD aber dann mit dem Thema nicht mehr, sondern nur das sattsam Gewohnte. Sicher ist dies keine grundsätzlich schlechte Musik, aber doch ein sehr routiniert ausgeführter, sich ausschließlich auf ausgetretenen bekannten Pfaden bewegender ruhiger, melancholisch-sentimentaler Score, in dem Klavier, Streicher und gelegentliche Chorpassagen einander abwechseln.
Zwar kann man A Beautiful Mind einige Hörqualitäten nicht absprechen, als permanentes Déjà-vu-Erlebnis bleibt für den Horner-Kenner aber doch ein etwas fader Nachgeschmack – auch das vom Komponisten offenbar sehr geschätzte Thema des Adagios aus Aram Khatschaturians Ballett „Gayaneh“ hat wieder einmal einen Auftritt. Beim Bewerten zeigen sich damit ähnliche Probleme, wie bei Enemy at the Gates. Wem Einfallsreichtum und Innovation weniger wichtig sind, wer einfach gerne einen neuen Horner für seine Kollektion haben möchte, der kann recht unbesorgt zugreifen. Einfach zum Nebenbeihören ist die hornertypisch sehr lange CD – in Gänze genossen – zwar etwas ermüdend, aber schon eine passable, jedoch nicht nachhaltig beeindruckende Hörangelegenheit.
Mehrteilige Rezension:
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