Der Musikbeitrag des Newcomers Stephen Warbeck (Shakespeare in Love) zur neuesten Verfilmung von Charles Dickens‘ klassischem Weihnachtsmärchen A Christmas Carol ist ebenfalls überaus hörenswert. Für die bekannte Story um den verbitterten Geizhals Ebenezer Scrooge – hier dargestellt durch Star Treks Captain Picard -, der in der Weihnachtsnacht durch den Besuch dreier Geister geläutert wird, lieferte er eine insgesamt eher ruhige und einfühlsame musikalische Begleitung. Düstere, von Streichern dominierte und mit Stabglocken ergänzte sakrale Orchesterklänge bilden die stimmungsvolle Eröffnung „Funeral“; unheimliche Streichertremoli begleiten das Erscheinen des ersten Geistes. Gelungen dramatisch untermalt sind Scrooges Gewissensbisse beim Wachrufen vergangener Ereignisse in „Torture of Remorse“. In „Scrooge Alone“ erklingt eine schöne romantische, volksliedhafte Melodie. Die Ereignisse vergangener, zukünftiger und der gegenwärtigen Weihnacht werden durch gelungene folkloristische Arrangements im Stil der Zeit illustriert, wobei die zitierten Weihnachtslieder geschickt eingearbeitet sind. Im Finale tritt uns, wie die fröhliche Musik eindeutig belegt, ein geläuterter Scrooge gegenüber. Ein insgesamt gekonnter Filmmusik-Beitrag von Stephen Warbeck, der sich allerdings nicht ganz entfalten kann, da die meisten Tracks nur wenig länger als eine Minute sind: Trotzdem bleibt eine eindeutige Empfehlung.
Mehrteilige Rezension:
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