Regisseur Sergio Corbucci setzte im Jahr 1968 dem Spaghetti-Western mit Il Grande Silenzio • Leichen pflastern seinen Weg ein Denkmal. Die pessimistisch-düstere, gewalttätige Story um den kaltblütigen Kopfgeldjäger Loco (dargestellt von Klaus Kinski) ist in trostlosen, unterkühlten Bildern, in unwirtlicher, verschneiter Landschaft festgehalten und endet fatal: Am Ende siegt „das Böse“! Loco und seine Helfer richten unter „den Guten“ ein Blutbad an und reiten davon…
Bemerkenswert ist die Filmmusik von Ennio Morricone, deren elegische Klänge, die herben, zum Teil quälenden Bilder wirkungsvoll unterstreichen.
Die Kinowelt-DVD präsentiert den Film im originalen Breitwandformat (1 : 1,66). Das Bild ist angesichts der etwas bescheidenen Produktionsbedingungen von bestmöglicher Qualität. Sicher, im Vergleich zu Spitzenproduktionen wie Terminator 2 sind gewisse Schwächen in Sachen Schärfentiefe, Rauscharmut und Detailliertheit und auch Farbe unübersehbar. Mit derartiger Perfektion konnte aber zweifellos schon das Original-Negativ nicht mithalten. Für sich allein genommen, ist das Bild aber mehr als nur befriedigend. Und wenn im kühlen Film vereinzelt leuchtende Farbe ins Bild kommt (z.B. das übertrieben leuchtende Filmblut), dann wird deutlich, dass die etwas fahlen Fleischtöne der Gesichter zu Lasten der Produktion gehen. Der Ton kommt in sauberem, verzerrungsfreiem Mono (AC3-1.0) herüber.
Leichen pflastern seinen Weg ist in Deutschland jetzt erstmals in ungekürzter Fassung zu sehen. Die vielen Gewaltszenen des Films wurden seinerzeit durch eine Vielzahl von Schnitten entschärft. Die DVD trägt daher auch den FSK-18-Freigabevermerk. Matthias Knop von Kirch-Media hat in mühevoller Kleinarbeit die Restauration vorgenommen und etwa 20 kleine und 10 größere Schnitte wieder eingefügt.
Als Zusatzmaterial gibt es einen Trailer in guter Qualität, ein rund 8-minütiges sehr aufschlussreiches Interview mit „Kultstar“ Klaus Kinski aus dem Jahr 1971 sowie ein für den japanischen Markt gedrehtes alternatives (völlig konventionelles) Finale.
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