Zu Michael Hoffmans Film The Emperor’s Club (mit Kevin Cline) komponierte James Newton Howard eine charmant und gut klingende Filmmusik. Das zweifellos schöne und eingängige Höralbum hat nur einen, allerdings entscheidenden Fehler: es klingt praktisch nicht nach Newton Howard. Vielmehr entpuppt sich die Komposition geradezu als Mix aus Stilismen von Rachel Portman (Track 3) und Thomas Newman (Track 2). Insgesamt eine recht luftig instrumentierte, klangschöne, mit Streicherteppichen, Holzbläsersoli und Gitarrenklängen versehene Musik, von leicht pastoral angehauchter Stimmung.
Vermutlich liegt es an den, dem Rohschnitt des Films oftmals zur Verdeutlichung der Vorstellungen des Regisseurs oder Produzenten angelegten Modell-Stücken (Temp-Tracks). So klingt das Resultat fast durchgehend allzu eindeutig wie in Portmans Gottes Werk und Teufels Beitrag und Newmans Duft der Frauen.
Für einen Komponisten dieses Ranges ist derartig extremes Stilkopieren schon etwas überraschend, ja fast ärgerlich. Ein derartig extremes Nachmodeln hatten wir zuletzt (ähnlich offenkundig) bei John Debneys Dragonfly. Im vorliegenden Falle wird das Bewerten ein vergleichbar schwieriger Akt. Für sich allein betrachtet wären für die handwerklich zweifellos gut gearbeitete Komposition zu The Emperor’s Club die „noch“ (!) verliehenen 3 ½ Sterne völlig okay, sogar 4 unproblematisch. Unter diesen Umständen dürfte die vergebene Wertung das Äußerste des Machbaren, wenn nicht doch bereits des Guten etwas zuviel sein.
Mehrteilige Rezension:
Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu: