Abseits aller Horror- oder Actionmovie-Scores ist die Musik von Basil Poledouris zu For Love Of The Game • Aus Liebe zum Spiel angesiedelt. Der im Baseballmilieu spielende Film – Starttermin Mai 2000 – dürfte in Deutschland auf wenig Interesse stoßen. Von der Musik war bislang nur ein Bootleg mit ca. 15 Minuten Musik erhältlich, allerdings zu horrenden Preisen: Die vorliegende Varèse-CD bietet jetzt immerhin knapp 34 Minuten musikalisches Material zu akzeptablem Preis. Der Score zu For Love Of The Game ist ein insgesamt leichtgewichtiger Beitrag für kleineres Orchester mit Country-, Pop- und dezenten Blues-Elementen, eher vergleichbar mit John Williams‘ Musik zu The River denn Goldsmiths Rudy – ebenfalls eine Komposition zu einem im selben Milieu angesiedelten Film. Überwiegend getragen von sanften, leicht poppigen Klavier- und Gitarrensoli mit kleinerem Ensemble – nur in zwei Tracks und im etwas pompösen Finale geht es quasi-sinfonisch romantisch zu. Als Beitrag des „easy listening“ ist die Komposition durchaus nett, wenn auch ohne besondere Bedeutung. Für Fans von Poledouris‘ Musik ist sie sicher interessant und dazu auch für manchen Sammler, der Filmmusik gern „nebenbei“ hört.
Anmerkung zur Neubewertung von Joan of Arc:
Nachdem ich den Film gesehen habe, sehe ich Luc Bessons Arbeit doch in einem günstigeren Licht und muss mich korrigieren. Unabhängig vom Film bleibt der Höreindruck, wie geschildert, zwiespältig, wobei allerdings speziell die von mir monierten „bizarr pulsierenden Electronic-Sounds“ durch die in Teilen sehr avantgardistisch inszenierten Filmbilder des Regisseurs motiviert sind. Bessons Film ist eben nur zum Teil „klassisch angehaucht“ und überwiegend ein ungewöhnlich und nichtlinear inszenierter Film geworden. Das Resultat ist deswegen nicht uninteressant, aber speziell beim ersten Sehen ein schwer verdaulicher Brocken. Beim Beurteilen der Musik wäre es also unfair, allein dem Komponisten die Schuld zu geben. Eric Serra hat es sich mit der Vertonung des Films sicher nicht einfach gemacht. Für eine Reihe von Szenen, denke ich, wäre eine weitgehend klassisch-sinfonische Lösung kaum vorstellbar. Insofern ist seine Komposition zwar sicher nicht eine „starke“ Filmmusik – die übrigen Einwände bleiben bestehen -, ist aber eine Tonschöpfung, bei der ich die insgesamt ungerechtfertigte Bezeichnung „Desaster“ nicht stehen lassen möchte. Mit zwei Punkten wird die Komposition damit in den Bereich des „Jeder höre und wähle selbst“ erhoben.
Mehrteilige Rezension:
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