The Stripper • Die verlorene Rose (1962) schildert den konfliktreichen Weg einer jungen untalentierten, verkrachten Film-Schauspielerin zur (Selbst-)Erkenntnis, die als Showgirl und Stripperin arbeitet. Es gelingt ihr schließlich, sich aus neurotischen Beziehungszwängen zu befreien sowie von nicht realisierbaren Träumen zu verabschieden und damit ihr Leben in neue Bahnen zu lenken.
Die Musik zu The Stripper ist – neben einer Folge der TV-Serie Playhouse 90 – die erste Zusammenarbeit von Jerry Goldsmith mit Franklin J. Schaffner an einem Kinofilmprojekt. Ihre Wege kreuzten sich danach erst wieder bei Planet of the Apes (1967).
Darryl F. Zanuck, der Studioboss von 20th-Century-Fox, hatte Goldsmith angewiesen, verstärkt zeitgemäße Jazz-Elemente in seine Musik zu integrieren, anders als dieser ursprünglich beabsichtigte. In dieser Beziehung steht die The-Stripper-Musik vergleichbaren Arbeiten von Alex North, George Duning und Elmer Bernstein nahe. In jedem Fall hat Goldsmith nicht ausschließlich die jazzigen Teile pfiffig ausgearbeitet. In den ebenfalls schön gestalteten romantischen Partien wird verschiedentlich ein leichter Newman-Touch spürbar (siehe auch Elmer Bernsteins The View from Pompeys Head). Die intimen Momente des Scores nehmen bereits ein wenig A Patch of Blue (1965) vorweg.
Die CD enthält den vollständigen Score (rund 42 Minuten) und bietet darüber hinaus eine gute halbe Stunde Bonusmaterial, das im Hauptteil aus Source-Musik-Stücken besteht, die im Unterhaltungsmusik-Stil der Zeit komponiert sind und nicht allein in The Stripper, sondern in unzähligen Fox-Produktionen Verwendung fanden. Den Schluss bildet eine originelle (bislang nie öffentlich präsentierte) Fundsache aus dem Fox-Archiv: Goldsmith komponierte 1967 für ein rund 15-minütiges Pilotfilmprojekt zu einer geplanten jedoch (ebenfalls) nicht realisierten TV-Action-Serie, Nick Quarry. Die rund 10 Minuten Musik sind nicht sinfonisch, sondern im jazzig-rockigen Stil seiner Kompositionen zu Our Man Flint(1965) und In Like Flint (1967) gehalten. Nichts Großes, aber ein origineller Abschluss dieses großzügig bestückten FSM-Albums.
Der Klang ist vorzüglich, deutlich besser als der jener älteren Tsunami-Edition von The Stripper. Dass auch das Booklet dem nicht nachsteht, ist beim sehr sorgfältig arbeitenden FSM-Team eigentlich schon selbstverständlich.
Mehrteilige Rezension:
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