The Italian Western of Luis Bacalov

Geschrieben von:
Magdi Aboul-Kheir
Veröffentlicht am:
14. Mai 2005
Abgelegt unter:
CD

Score

(2.5/6)

The Italian Western of Luis Bacalov

Der Argentinier Luis Enríquez Bacalov (geboren 1933) gehört zu den Vielschreibern des europäischen Kinos, und auch im Western-Genre war er ziemlich aktiv. Wie so viele andere kopierte auch er häufig den stilbildenden Ennio Morricone, aber er hat etwas erreicht, was der Maestro selbst nicht geschafft hat: Bacalov gewann einen Oscar (1994 für Il postino).

Einen Überblick über sein Western-Schaffen mit Auszügen aus sechs Scores (jeweils zwischen 9 und 16 Minuten lang) bietet der Vivi-Musica-Sampler. Gleich vorneweg gesagt: Vom Hocker wirft einem das Gebotene nicht. Zum Auftakt gibt es Auszüge aus Bacalovs bekanntester Western-Musik, der zu Sergio Corbuccis Django (1966). Das Gitarrenthema für den nihilistischen Helden, der sein Maschinengewehr in einem Sarg mit durch durch die trostlose Gegend zieht, ist recht eingängig, doch mit Morricones großen Melodien kann es nicht mithalten. Ansonsten: Trompetenpathos, dünne Suspense, Spannungsgeflirre der Streicher und das Hauptthema als unvermeidlichen Song. Kein echter Klassiker. Quien sabe? • Töte Amigo (1967) bietet viel Gitarrenarbeit, Harfensoli und Mariachi-Musik. La piú grande rapina del west • Ein Halleluja für Django (1967) stellt Country- und Salonklänge in den Mittelpunkt, dazu gibt’s es dürftige Spannungsmusik. L’oro dei Bravados (1970) ist dann mal ein Score mit gefälligen Momenten, vor allem überzeugt die abwechslungsreiche Instrumentierung des Hauptthemas mit seinen ulkigen Trillern und deftigen Basseinwürfen. Zum Abschluss gibt es einen Stilmischmasch aus Si può fare … Amigo • Der Dicke in Mexiko (1972) und dann noch Sugar Colt • Rocco, der Mann mit den zwei Gesichtern (1966), in dem sich noch mal leicht Komödiantisches, schlichte Suspense-Musik, Barpiano-Einlagen und das beliebte Todesmelodie-Pathos abwechseln. Trotz einiger netter Tracks ist der Gesamteindruck der CD nicht wirklich überzeugend, zumal für eine Art Best-of-Sampler. Albumbewertung: 2 1/2.

Italo-Western-Special 7: Blindman und Django

Komponist:
Bacalov, Luis E.

Erschienen:
1996
Gesamtspielzeit:
73:10 Minuten
Sampler:
Vivi Musica
Kennung:
VCDS 7014

Weitere interessante Beiträge:

The Last Castle

The Last Castle

Ernst Krenek: Karl V

Ernst Krenek: Karl V

Antwone Fisher

Antwone Fisher

Rota: Symphony No. 3/Concerto festivo

Rota: Symphony No. 3/Concerto festivo

Cinemusic.de