The Interpreter
Mit The Interpreter • Die Dolmetscherin inszenierte Regisseur Sydney Pollack einen Politthriller, angesiedelt im Milieu der Vereinten Nationen, der zumindest mit einer Novität aufwartet: Sean Penn und Nicole Kidman ermitteln gemeinsam in einem mysteriösen Mordfall. Musikalisch betreut von James Newton Howard, der hier über weite Strecken auf eher ruhiges rein atmosphärisches Klangdesign setzt. Der Komponist präsentiert eine Mixtur aus farblosen synthetischen Sounddesigns und wenig packenden orchestralen Klängen. Die Actionmomente werden eher abgedroschen mit schlichter poppiger Rhythmik garniert. Abseits der Filmbilder ist das Gebotene, auch infolge fehlender klarer thematischer Bezüge, ein besonders blasses Hörerlebnis, wirkt überhaupt sehr standardisiert und uninspiriert.
Von der insgesamt sehr ordentlichen bis beeindruckenden Wirkung anderer Newton-Howard-Scores, beispielsweise der Shyamalanschen Mystery-Thriller-Musiken, wie zu The Village, ist die Musik zur Dolmetscherin beträchtlich entfernt. Besonders die eher einfallsarm gestalteten, stark synthetisch-orientierten Suspense-Cues sind eine glatte Enttäuschung. Daran vermögen auch die verhalten lyrisch-geheimnissvollen Passagen des Albums (rund 20 Minuten der Gesamtspielzeit) nur wenig zu ändern. Im Prinzip reicht es, sich hiervon die rund vier-minütigen End Credits anzuhören. Ob das allerdings mehr als eingefleischte Verehrer Newton Howards zu überzeugen vermag?