The Ballad of Cable Hogue

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
30. September 2002
Abgelegt unter:
CD

Score

(4/6)

Samuel Peckinpahs The Ballad of Cable Hogue • Abgerechnet wird zum Schluss (1970) kam im Kielwasser seines berühmten Spätwesterns The Wild Bunch in die Kinos. Die Story hat märchenhaft schrulligen Touch. Es geht um den heruntergekommenen Prospector Cable Hogue, der von seinen Kumpanen beraubt und in der Wüste im Stich gelassen eine Wasserader entdeckt. Dies wird anfänglich sein Glück: Er gründet die Postkutschenstation „Cable Springs“ und verliebt sich in die Prostituierte Hildy. Am Schluss allerdings wird er Opfer des anbrechenden 20. Jahrhunderts, durch einen tödlichen Unfall mit einem Automobil.

Jerry Goldsmith komponierte zur etwas skurrilen Story eine sehr charmante, leichte Filmmusik, die stark dem Country-Idiom verhaftet ist; bei der aber trotz Copland-Americana-Anklängen klar der Goldsmith-Personalstil spürbar ist. Dem widerspricht auch nicht die Tatsache, dass der Komponist neben dem in Zusammenarbeit mit Richard Gillis komponierten zentralen Song „Tomorrow Is the Song I Sing“ zwei weitere Songs von Gillis (der die Lieder übrigens auch interpretiert) gekonnt eingearbeitet hat. „Tomorrow Is the Song I Sing“ ist Basis des Scores, eine sehr schöne und mitreißende Melodie, die auf Thema-Variations-Basis einfallsreich und witzig verarbeitet wird. Auch die beiden anderen Lieder fügen sich bruchlos mit dem Rest zu einem (auch als reines Höralbum) sehr schön fließenden und stimmungsvollen Ganzen zusammen. Die Songs stehen Vergleichbarem von Cat Stevens und Bob Dylan nahe.

Der eingesetzte Klangkörper ist hier kein Sinfonieorchester, sondern ein mit folkloristischen Instrumenten (wie Banjo, Gitarre, Mundharmonika und Maultrommel) zusammengesetztes Ensemble, das durch eine kleine Streichergruppe ergänzt wird. Im folkigen Idiom zeigt die Musik ausgeprägte Verwandtschaft zu Lilies of the Field • Die Lilien auf dem Felde (1963), zum hochwertigen The Flim-Flam Man (1967) und auch zur (eindeutig schwächeren) Musik zum blassen Remake des John-Ford-Western-Klassikers Stagecoach • San Fernando aus dem Jahr 1966. In den folkloristischen Einsprengseln des eindeutig sinfonischen Scores zu Wild Rovers (1971) bleibt The Ballad of Cable Hogue ebenfalls spürbar.

Klanglich steht alles zum Besten und auch das Booklet ist informativ gehalten. Ein sehr schöner Goldsmith, ein leichter Score, aber trotzdem kein Fliegengewicht. Damit einer, der trotz des recht gesalzenen Preises sein Geld wert ist.


Mehrteilige Rezension:

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Erschienen:
2002
Gesamtspielzeit:
37:00 Minuten
Sampler:
Varèse Club
Kennung:
VCL 0502 1007

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