Der Pino-Donaggio-Sampler des Alhambra-Labels präsentiert sich da in günstigerem Licht. Zwar ist der Titel „Die Komponisten-Portrait-Serie für Film, Fernsehen und Operette“ kurios, doch das Resultat stellt hier durchaus zufrieden. Die rund 73 Minuten Spielzeit verteilen sich auf insgesamt 6 annähernd gleich lange Filmsuiten: Il Carniere, Un Eroe Borghese, Giovanni Falcone, La Monaca di Monza, Un Delitto Poco Comune, Squillo. Ich bin kein Anhänger von Pino Donaggios Filmmusik und konnte mich selbst für einen seiner nachgefragtesten Titel Don’t Look Now • Wenn die Gondeln Trauer tragen (1973) nie so recht begeistern. Für mich ist der Komponist über passables Morricone-Epigonentum (zu Morricone siehe auch Die Legende vom Ozeanpianisten, Spiel mir das Lied vom Tod) kaum hinausgekommen. Bevor die Fans jetzt aber laut aufschreien: Das soeben Gesagte soll nicht bedeuten, dass man sich seine Musik generell kaum anhören mag. Auf dem vorliegen Sampler ist sogar ein netter Mix aus dem Schaffen des Italieners vertreten, der sich überwiegend angenehm goutieren lässt: Jede der vertretenen Filmsuiten enthält mindestens 2 bis 3 ansprechende Stücke. Das (kleine) Highlight dürften die Auszüge aus La Monaca di Monza • Die Nonne von Monza (1968) sein; einige Einzeltracks fallen dagegen ab, da sie für meinen Geschmack zu stark mit elektronischen Popelementen durchsetzt sind. Das Album ist sehr ordentlich editiert, und die Tonqualität ebenfalls ohne Makel. Ein Kritikpunkt ist das Booklet: Im von John Mansell verfassten Komponisten-Portrait gibt es seltsamerweise keinerlei Informationen zu den auf der CD vertretenen Filmmusiken. Nun ja, von den vertretenen Filmen wurden wohl nur zwei in Deutschland gezeigt: Auch diese beiden muss man aber nicht unbedingt gesehen haben, um diesen im soliden Mittelfeld für Film-Unterhaltungsmusik liegenden Sampler zu mögen.
Mehrteilige Rezension:
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