Das Märchen um die gute Fee Mary Poppins, die im Haushalt einer Londoner Bankiers-Familie um 1910 mit überkommenen Traditionen, Biederkeit und Humorlosigkeit aufräumt, erschien bereits 1934 in England. Das Buch erlangte rasch große Popularität und bereits 1939 begann sich Walt Disney dafür zu interessieren.
Der Film wurde ausschließlich in den Disney-Studios realisiert. Neben einer Reihe von Szenen in denen reale Schauspieler und Zeichentrickfiguren vorzüglich kombiniert sind, machen eine Reihe der (insgesamt 102) zum Teil wundervollen Matte-Paintings (Glasmalereien) von Peter Ellenshaw den Film zum visuellen Fest. Insbesondere einige der Abendstimmungen, in denen das Licht durch zuvor frei gekratzte kleine rückseitige Öffnungen hindurchschimmert, wirken faszinierend und besonders überzeugend.
Die Britin Julie Andrews hatte bereits am Broadway die Liza aus „My Fair Lady“ verkörpert. Sie bewarb sich allerdings erfolglos um die Filmrolle in Warner Brothers’ 70-mm-Produktion und so wurde Mary Poppins für Julie Andrews die erste Filmrolle. Der Film erlebte seine Premiere am 27. August 1964 und wurde zum Abräumer für diverse Auszeichnungen. Mary Poppins erhielt insgesamt 13 Oscar-Nominierungen und gewann 5 Oscars. Neben einem für Julie Andrews, als „Beste Schauspielerin“, gingen zwei der Trophäen an die Sherman-Brüder: einer in der Kategorie „Bester Song“ („Chim Chim Cher-ee“) und der andere für die „Beste Musik“.
Die Disney-DVDs
Die Disney-DVDs präsentieren in der Special Collection „Zauberhafte Abenteuer“ sowohl Alice im Wunderland als auch Mary Poppins in sehr guter, fast makelloser Bildqualität. Das jeweilige Bild wird im korrekten Bild-Seitenverhältnis (Alice im Wunderland in 1 : 1,33 und Mary Poppins in 1 : 1,85) präsentiert, ist scharf, rauscharm und sehr detailliert. Die Werte für Farbe und Kontrast können als sehr gut bezeichnet werden. Bei Mary Poppins tendieren die Hauttöne ein wenig zu braun, was aber nur als minimale Einschränkung zu werten ist. Dies gilt ganz besonders, wenn man die farblich stark defekten Fernsehausstrahlungen zum Vergleich heranzieht.
Der ursprünglich monorale Ton ist bei Alice im Wunderland sanft stereofonisiert worden und bei Mary Poppins ist der solide Mono-Dialog-Geräuschmix mit der stereofon eingespielten Musik und Songs sowie einzelnen Surround-Geräusch-Effekten veredelt worden.
Das Zusatzmaterial ist gegenüber den technisch ansonsten vergleichbaren Deluxe-Editionen auf US-Laser-Disc deutlich bescheidener ausgefallen, gibt in den Extras eher knappe Einblicke in die jeweilige Produktion, fokussiert mit seinen interaktiven Spielen speziell auf ein sehr junges Zielpublikum und bietet dementsprechend auch Gelegenheit zum Mitsingen.
Mehrteilige Rezension:
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