Lesley Barbers Musik zur Verfilmung des Jane-Austin-Romans Mansfield Park ist recht intim gehalten. Seine Tonschöpfung steht sehr unter dem Eindruck der Musik-Stile des späten 18ten und frühen 19ten Jahrhundert. Das serenadenhafte Hauptthema wird im Rahmen der Komposition einfallsreich verarbeitet. Vereinzelt sind in der Musik aber auch afrikanische Stilelemente und Rhythmen spürbar – ein afrikanischer Song, „Slavery“, beschließt die CD. Der Tonfall ist zumeist kammermusikalisch intim; Klavier, differenziert eingesetzte Streicher und verschiedentlich Harfe werden eingesetzt. Daneben gibt es immer wieder sehr gelungene und auch originelle Einfälle, z.B. in den dezent, dabei aber raffiniert funkelnden „Fireworks“ und in „Glass“, wo die seltener zu hörende Glasharfe erklingt. Der Stil der Musik ist meist romantisch mit klassizistischen Einsprengseln, dazu melancholisch, vereinzelt aber auch dramatisch, wie in „Paying for the Party“, wo einer dissonanten Variante des Hauptthemas ethnische Vokal-Soli beigemixt sind.
Ich habe mich erst nach mehrmaligem Hören richtig mit der Musik anfreunden können, anfangs wirkte diese auf mich etwas langweilig. Nun, wieder einmal der Beweis dafür, dass der erste Eindruck nicht immer der richtige ist. Barbers Musik zu Mansfield Park geht vielleicht nicht so unmittelbar ins Ohr wie Lovers Prayer, erweist sich aber nach etwas Anlaufzeit als annähernd gleichwertig.
Mehrteilige Rezension:
Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu: