EuroVideo legt nach in 3D mit dem 2010er-IMAX-Dokumentarfilm über zwei High-Tech-Entwicklungen der Luftfahrt im neuen Jahrtausend: die Boeing 787 und den Airbus A380, zwei Flugzeuge mit Großhirn. Unterhaltsam aufbereitet werden Eindrücke zur Entstehung dieser beiden Giganten des Himmels vermittelt, deren Flugeigenschaften mit Hilfe modernster Computertechnik und leichter Werkstoffe wie Carbonfasern denen des als ideal für Langstreckenflüge geltenden gefiederten Vorbilds, des Albatros’, angenähert sind.
Über die rund 40 Minuten Laufzeit erfährt der Zuschauer Wissenswertes zu Konstruktion und Bau moderner Flugzeuge, auf unterhaltsame Art und Weise anschaulich vermittelt. Dabei kommen überwiegend sehr gut gemachte dreidimensionale CGI-Shots zum Einsatz, welche wichtige Konstruktionsdetails mit Hilfe aufwändig animierter Grafik-Modelle und durch Quasi-Kamerafahrten besonders lebendig vermitteln. Hinzu kommt die in 3D unmittelbar faszinierende, besonders hervorstechende Raumtiefe im praktisch durchweg gestochen scharf erscheinenden und zudem sehr detailfreudigen Bildmaterial.
Natürlich kommt die vorzügliche Bildqualität auch bei der flachen 2D-Version positiv zum Tragen, wirkt doch diese bereits besonders plastisch. Aber der Vergleich mit der 3D-Version macht den Unterschied zum nur flachen 2D-Bild und damit das gewisse Etwas von 3D deutlich, indem Perspektiven und Größenverhältnisse besonders eindrucksvoll hervortreten. Das dürfte so manchen Käufer besonders begeistern. Ghosting-Artefakte werden erfreulicherweise nur vereinzelt und dann auch eher dezent sichtbar, halten sich also in sehr überschaubaren Grenzen. Und auch der Ton enttäuscht nicht, liefert er doch einen auch die Effektkanäle häufig einbeziehenden und damit ebenfalls sehr 3D-mäßigen und gelungen verräumlichten Tonmix.
Natürlich bekommt man hier auch eine Portion Selbstdarstellung der beteiligten Firmen, insbesondere von Boeing, zu sehen, dessen 787 eindeutig im Mittepunkt steht. Das legt natürlich die Vermutung nahe, dass wohl insbesondere Boeing einen kräftigen Zuschuss zu den Produktionskosten locker gemacht haben dürfte.
Wie bei praktisch sämtlichen dieser IMAX-Dokus geht das Gezeigte inhaltlich nicht allzu sehr in die Tiefe, da möglichst breite Zuschauerschichten erreicht werden sollen. Entsprechend steht, anstelle komplexerer Einblicke in die Materie, Anschauliches und dabei natürlich insbesondere der visuell unmittelbar packende Bildeindruck im Vordergrund. Wer noch etwas mehr über die im Film vorkommenden Flugzeugtypen wissen möchte, findet einige Infos auf Texttafeln im Boni-Segment „Informationen zu den Flugzeugen“.
Sehenswert ist zudem das rund 24 Minuten umfassende Making-of (in Englisch mit Untertiteln), welches den betriebenen Aufwand für einen solchen 3D-Film gut beleuchtet. Abgesehen von ein paar Ausschnitten aus dem fertigen Film ist die Bildqualität, da nicht in HD und mit deutlich zu hellem Schwarzwert, allerdings etwas dürftig. Wobei in den vermittelten Infos zur Postproduktion auch ein kleinerer Schwachpunkt des Ganzen deutlich wird, nämlich die Tatsache, dass ein Großteil der sehr gut aussehenden Flugaufnahmen eben „nur“ am Computer getrickst worden ist. Trotz dieser Einschränkung verfehlt das Gezeigte nicht seine beabsichtigte Wirkung und funktioniert auch prima als ein unterhaltsames Vorprogramm zum Einstimmen für einen heimischen 3D-TV-Abend — nicht nur vor Aviator.
Zur Erläuterung der Wertungen lesen Sie bitte unseren Hinweis zum Thema „Blu-ray-Disc versus DVD“.