Lauras Stern
Die rührende Geschichte um die kleine Laura, die einen kranken jungen Stern gesund pflegt, ist nicht nur seit dem 20. September ein charmanter Hit im Kinderprogramm der hiesigen Kinos, sondern zugleich (federführend) eine deutsche Produktion. Darum genießen die Filmmusikfreunde hierzulande auch das Privileg, das Score-Album als erste in Augen- und Ohrenschein nehmen zu dürfen.
Als Komponisten werden auf dem Frontcover Hans Zimmer zusammen mit Nick Glennie-Smith und Henning Lohner genannt. Hierbei soll der Name Zimmer offensichtlich ein wenig als Zugpferd dienen — was durchaus vertretbar ist, da fairerweise im beiliegenden Begleitheft (ein Doppelblatt) zu jedem Track die beteiligten Komponisten angegeben sind. Nun, das von HZ stammende Wiegenlied (Lullaby) besitzt zweifellos Charme, vergleichbar mit seinen Themen zu Nine Months und True Romance. Mit diesen beiden sehr romantischen und betont orchestralen Zimmer-Scores ist auch der Tonfall von Lauras Stern gut beschrieben, wenn man noch einen Schuss des Feenzaubers von Disneys Pinocchio hinzufügt.
So präsentiert sich die Filmmusik zu Lauras Stern als durchweg sehr ansprechender und warmer, von insgesamt drei schönen und eingängigen, dabei recht breit angelegten Hauptthemen bestimmter sinfonischer Score. Erfreulicherweise darf dabei das unter der Leitung von Nick Glennie-Smith ambitioniert aufspielende Deutsche(s) Filmorchester Babelsberg ohne unnötigen „modernen“ synthetischen Schnickschnack agieren. Die dafür gebotenen schönen Holzbläser- und Cellosoli vermögen umso mehr zu überzeugen. Hübsche thematische Variationen, ein mitunter leicht klassizistischer Hauch sowie eine abwechslungsreiche Orchestrierung verleihen der Musik über die knapp 70-Albumminuten viel Anmut. Dazu gibts dezent eingestreutes „Mickey Mousing“ und außerdem vom Philharmonischen Kinderchor Dresden sinnfällig unterstützte, glitzernde und funkelnde Klänge für den Sternenzauber, wobei auch eine gute Tontechnik das ihre zum guten Gesamteindruck beisteuert.
Alles in allem ist Lauras Stern sicher keine großartige, aber zweifellos eine sehr liebevoll gefertigte Filmmusik, bei der auch der Albumschnitt als sehr gelungen bezeichnet werden kann. Dabei fallen auch die Tribute an den poppigen Kommerz, in Form der beiden Songs von „Wonderwall“, keineswegs übermäßig aus dem Rahmen.