Um House of Sand and Fog muss man erst Recht nicht viel Federlesens machen. Horners Musikbeitrag zum melodramatischen Film um ein Emigrantenschicksal und um die Schattenseiten des Einwandererdaseins in den USA vermag bestenfalls elegische Monotonie und damit rasch Langeweile zu verbreiten. Es handelt sich um einen ruhigen, melancholischen Score, mit minimalistischem Einschlag, in dem Klavier und Streicher dominieren, schweres Blech und großes Schlagwerk ausgespart bleiben. Horner arbeitet (sehr bescheiden) mit einem knappen Motiv, dass er mitunter zu melodischen Phrasen erweitert und dabei (abgedroschen, wie zwischenzeitlich gewohnt) mit Bassakkorden des Klaviers und der Stabglocken umrahmt. Auf nicht ganz so eklatante Weise wie in Beyond Borders gibt es aber auch hier mit dem Keyboard erzeugte Effekte, die mitunter an künstliche billig imitierte Chöre erinnern.
Was über vielleicht 10 Minuten als noch einigermaßen erträglich eingestuft werden könnte, dauert hier allerdings ohne besondere Entwicklung knapp 70 Minuten. Eher banale Figuren der Streicher und allein schlichte Piano-Einlagen, die oftmals wie frei improvisiert, aber nicht sorgfältig auskomponiert wirken, bestreiten fast die gesamte Spielzeit. Nicht erst beim zweiten Hör-Durchgang stellte sich vergleichbare Enttäuschung, ja Verärgerung wie bei The Four Feathers ein. Was Sand und Nebel bieten, ist sogar noch dürftiger als das beim arg flauen britischen Kolonial-Epos. Wegen der ununterbrochenen Banalität kann diese Filmmusik nur als nahezu völlig belanglos bezeichnet werden. Bis auf den Bezugspunkt (hier steht der Score dem zu A Beautiful Mind am nächsten) gilt das bereits zu The Four Feathers Geschriebene.
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