HAGEN – IM TAL DER NIBELUNGEN auf BD und UHD-BD

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
30. März 2025
Abgelegt unter:
4k, Blu-Ray

Film

(3.5/6)

Bild

(6.0/6)

Ton

(6.0/6)

Extras

(4.5/6)

Hagen  – Im Tal der Nibelungen auf Blu-ray und UHD-BD

Bild und Ton

Die Einzel-BD kommt im üblichen blauen Amaray-Set daher. Die Kombi aus BD und UHD-Version hingegen ist im schwarzen Amaray-Set, die beiden Discs einander gegenüberliegend, untergebracht. Das Covermotiv unterscheidet sich dezent von dem der BD-Ausgabe.

Der Bildeindruck ist bereits von der BD absolut vorzüglich, besitzt Referenzqualität. Dank exzellenter Werte für Kontrast und Schärfe sorgt es in Kombination mit einem ebenso tadellosen Schwarzwert für einen vorzüglich detaillierten Bildeindruck, der mit besonders fein abgestuften, vielfältigen Details aufwartet. Trotz der in Teilen eher kühleren Farbgebung, etwa der in winterlichem Blau gehaltenen Eröffnung, stellt sich erfreulicherweise nicht die depressiv-blaugraue Katerstimmung ein, die infolge übermäßigen Color-gradings bei diversen Film- und TV-Produktionen gelegentlich resultiert. Dafür sorgen auch diverse Szenen, in denen  natürlicher aussehende, leuchtkräftigere Farben ins Bild rücken, etwa das satte Grün in den Landschaften, wo Krimhild und Siegfried einander näher kommen. Dabei sind gerade die digital hinzugefügten Teile häufig elegant und schön ausgestaltet. Das betrifft auch die farblich deutlich anders gehaltenen Islandszenen. Derartiges lädt zusammen mit der ausgeprägten Detailfreudigkeit das Auge zum schwelgerischen Wandern im Bild ein und hinterlässt einen auf seine Art insgesamt weitgehend überzeugenden Gesamteindruck.

Die UHD-Version ist im Vergleich zur BD kein Unterschied wie Tag und Nacht. Qualitativ vermag sie, insbesondere beim eingehenderen Vergleichen, partiell schon noch etwas draufzusatteln. Dabei fällt das UHD-Bild hier auch nicht dunkler aus als das der BD. Farblich erscheinen insbesondere die Fleischtöne der Gesichter hier noch einen merklichen Tick natürlicher, und  auch farblich betontere Momente, etwa in den Islandszenen sind noch etwas satter und markanter dargestellt. Der größere Kontrastumfang verstärkt dann auch noch ein wenig die Detailfreudigkeit und Leuchtkraft. Unterm Strich sorgt dies beim Bildeindruck nuanciert für ein mehr an Üppigkeit und dieses setzt das Tüpfelchen auf das i in Form eines zusätzlichen Quäntchens Brillanz.

Der sorgfältig konzipierte Tonmix ist in sämtlichen Surroundformaten nicht bloß besonders pegelstark, sondern auch im Bassbereich betont knackig abgemischt. Immer wieder eingestreut ins Surroundgeschehen sind kraftvolle Effekte. Jedoch sind auch die dezenteren klanglichen Einsprengsel einer auf sämtlichen Kanälen auch mal sehr behutsam agierenden Abmischung ebenso mitentscheidend dafür, die jeweilige Atmosphäre intuitiv optimal zu verstärken. Viele werden zweifellos die Dolby-Atmos-Tonspur besonders begrüßen. Diese wartet mit einem fein durchzeichneten, insgesamt so eindrucksvollen wie wuchtigen Klangpanorama auf. Allerdings schlagen sich auch die technologisch ein Stück(-chen) darunter angesiedelten Dolby-Tonformate überaus wacker, d.h. auch wer sich tontechnisch noch nicht auf dem allerneuesten Stand befindet, muss gewiss nicht verzweifeln. An dieser Stelle kann man daher getrost die Bestnote vergeben.

Extras

Die Boni sind ausschließlich auf der BD vertreten. Neben einer Constantin-Trailerkollektion findet sich erfreulicherweise auch der an sich bereits ansehnliche Filmtrailer, der allerdings mit einer etwas nervigen, allzu jetztzeitig-poppigen Coverversion von „Ring of Fire“ unterlegt ist. Recht informativ ist das eine ordentliche Mischung aus Filmwerbung und Infos zum Dreh bildende Making of (rund 16 Min.). Besonders eindrucksvoll wird darin der Kampf zwischen Gunther und der Walküre Brunhild erläutert, der innerhalb eines knappen Zeitfensters von nur drei Drehtagen auf einem isländischen Gletscher realisiert worden ist. Das „VFX Making of“ verdeutlicht dazu ergänzend über rund 5 Minuten sehr nett, wie dank geschickter digitaler Nachbearbeitung in die jeweilige Szenerie nicht bloß mittelalterliche Bauten bzw. Teile davon sehr überzeugend ein- und auch zusammengefügt worden sind. Hinzu kommt der so urwüchsige wie mitunter auch betonter fantasyhafte Look, der entsprechend ansprechend in reale Landschaftsaufnahmen hinein gezaubert worden ist.

Fazit: Hagen – Im Tal der Nibelungen, der vom Regisseuren-Duo Cyrill Boss und Philipp Stennert nach Wolfgang Hohlbeins Roman inszenierte Film, ist eine im Stil moderner Fantasy-Serien gestaltete stark simplifizierte Abart des Originals, welche die bekannte Geschichte merklich anders als gewohnt erzählt. Der Waffenmeister der Nibelungen, Hagen von Tronje, ist hier nicht der finstere Schurke und hinterhältige Mörder des Drachentöters Siegfried, sondern vielmehr eine betont tragische und damit letztlich verkannte Figur. Der bisher als Helden- und Lichtgestalt bekannte Siegfried wird im Gegenzug kräftig entzaubert. Das Gesamtresultat zieht die Zuschauer besonders dank der vorzüglich gestalteten, vielfach opulenten Bilder in seinen Bann. Die auch akustisch sehr ansehnlich und unterhaltsam geratene filmische Neuinterpretation der Nibelungensage ist für den Liebhaber moderner Fantasy-Sagen-Kost eine sehr solide Unterhaltung und daher etwas, das auch in der heimischen BD-Kollektion durchaus ein Plätzchen finden mag.

Hier geht’s zum Kommentar zum Film und zum bis So, den 6. April, verlängerten Gewinnspiel.

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Originaltitel:
HAGEN – IM TAL DER NIBELUNGEN

Erschienen:
2025/03
Land:
Deutschland
Gesamtspielzeit:
Blu-ray (BD) & UHD-BD Minuten
Vertrieb:
Constantin Home Entertainment

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