Das ist eine CD, die so richtig fetzt!
Nur, damit ist die Beschreibung der Musik im Wesentlichen bereits umrissen. Der Score zu Gone in 60 Seconds • Nur noch 60 Sekundenlässt sich noch weniger als Trevor Rabins übrige Werke mit klassisch orchestraler Filmmusik vergleichen. Parallelen sind schon eher zur Musik der Rennspielserie „The Need for Speed“ zu finden, die sich ja im gleichen Genre, dem der brüllenden Motoren, des brennenden Gummis und der harten Typen, bewegt. Ganz im Sinne von Rabins früherer Tätigkeit als Gitarrist bei der Rockgruppe „YES“ ist der massive Einsatz von E-Gitarren charakteristisch für diesen Score, so zum Beispiel gleich bei dem ersten Titel „Porsche Boost“. Ähnlich sind auch Titel 11 „The Throb“, die Musik des Vorspanns, Titel 12 „Bad English“ und 14 „Big Drag“ Cues, die sehr gut als Untermalung der diversen Verfolgungsjagden funktionieren, aber vom Film isoliert kaum als wirklich überzeugende Film-Musik bestehen können.
Am besten, man schmeißt sie ins eigene Autoradio, doch Vorsicht: es wird ausdrücklich davor gewarnt, die im Film gezeigten Fahrmanöver auf nicht gesperrten Straßen nachzuahmen.
Die ruhigeren Passagen, z. B. Titel 3 „Keys to Eleanor“ oder 7 „For the Cars“, zeigen denn auch bessere Hörqualitäten – wobei sie stark an vergleichbare Szenen aus Scores wie zu Deep Blue Sea oder The 6th Day erinnern. Als Neuerung könnte man den verstärkten Einsatz von vokalisierenden Chören ansehen, die in vielen Cues mit der immer gleichen Harmoniefolge verwendet werden – hier von einem Hauptthema zu sprechen, wäre sicher übertrieben.
Im Ganzen sind die vielen Wiederholungen in den einzelnen Stücken ein klarer Schwachpunkt dieser CD, zumal die Spielzeit mit gut 29 Minuten recht knapp ist. Andererseits ist es lobenswert, daß Varèse diesen Score überhaupt veröffentlicht hat. Leider ist dies mit Rabins neuestem Score Remember the Titans • Gegen jede Regel (ebenfalls eine Bruckheimer-Produktion) nicht geschehen.
Fazit: Mit dem Score zu Gone in 60 Seconds ist Trevor Rabin eine sehr fetzige, mitunter metallisch-derbe Genremusik gelungen, die die Actionszenen im Film gut unterstützt. Wie immer ist es bei Musik von Rabin Geschmackssache; entweder man mag seinen eher rockig denn sinfonisch zu nennenden Stil, dann ist auch von diesem Score nicht abzuraten, oder man wendet sich ob der kompositorisch wenig wertvollen bzw. originellen Partitur mit Grausen ab.