Final Fantasy: The Spirits Within

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
9. August 2001
Abgelegt unter:
CD

Score

(5/6)

Final Fantasy: The Spirits Within • Final Fantasy – Die Mächte in Dir ist ein weiterer High-Tech-Blockbuster, der am 23. August 2001 in den deutschen Kinos an den Start geht und mit besonders ausgefeilten Computer-Animationen hervorstechen soll.

Die Musik zu dem Science-Fiction-Märchen, bei dem die gleichnamige Videospiel-Serie von Hironobu Sakaguchi die Keimzelle eines Spielfilms wurde, stammt von Elliot Goldenthal. Man spürt auch in dieser – in Teilen modernistisch geprägten – Tonschöpfung den hervorragenden Lehrmeister Goldenthals, John Corigliano (siehe auch Die rote Violine, Corigliano-Sampler in „Kleine Klassikwanderung: Teil 3“). Der Komponist arbeitet hier mit großem Orchester, Chor und auch synthetischen Klängen. Die Konzeption ist ein wenig verwandt mit der in James Horners Musik zu Brainstorm (1982).

Das klangliche Resultat ist dieses Mal sicher eher routiniert, denn innovativ: allerdings, das hohe handwerkliche Niveau steht außer Frage; Final Fantasy ist damit eine typische Goldenthal-Musik im besten Sinne. Ihre sehr kraftvollen und dazu rauschhaften Klangstrukturen sind überzeugend auskomponiert und auch sehr geschickt instrumentiert. Die Musik ist ein klangprächtiges Fest für das Gehör. Das hohe Maß an filigraner Detailarbeit und damit die äußerst sorgfältige Arbeitsweise des Komponisten ist hör- und damit nachvollziehbar. Elliot Goldenthal gehört zweifellos zu den derzeit Größten des Metiers. Final Fantasy bietet aber nicht allein raffinierte, komplex gestaltete Klänge, sondern enthält auch von schöner Melodie geprägte Passagen. Diese geben dem rund 50-minütigen Score-Anteil des Albums zusätzliche Hörqualitäten.

Zum Abschluss der CD erklingen noch zwei Pop-Songs. Der Song „The Dream Within“ – interpretiert von Lara Fabian – basiert auf dem Hauptthema und ist damit immerhin noch ein weitgehend integraler Bestandteil des CD-Albums. Bei „Spirit Dreams Inside“ der japanischen Rock-Gruppe „L’Arc-En-Ciel“ dagegen handelt es sich um eine sehr gewöhnungsbedürftige Zugabe, die mit der Film-Musik nichts zu tun hat.


Mehrteilige Rezension:

Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu:


Erschienen:
2001
Gesamtspielzeit:
56:36 Minuten
Sampler:
Sony
Kennung:
CD 89019

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