Am 7. Februar 2002 startet Disney eine auf 12 Titel angelegte Sammelreihe (Special Edition) mit drei Filmen zum Thema „Zauber und Magie“: Fantasia (1940), Dornröschen (1959) und Drei Caballeros (1942).
Fantasia (Special Collection)
Wer über Qualität und Machart von Walt Disneys außergewöhnlichem Zeichentrickfilm, Fantasia (1940), einer rauschaft-sinnlichen Sinfonie der Farben und Formen begleitet von klassischer Musik, eingehendere Infos sucht, der wird im Fantasia-2000-Special fündig.
Die DVD-Präsentation lässt nur wenig Wünsche offen. Etwas körnig, aber ansonsten fast makellos sauber, scharf und detailliert sowie in herrlichen Farben kommt das Bild daher. Der Stereo-Sound der über 60 Jahre alten Musikaufnahmen mit dem Philadelphia Orchestra unter Leopold Stokowski erklingt wie nie zuvor gehört: überraschend klar und verzerrungsfrei. Die DVD bietet eine deutsche und englische AC-3-Tonfassung: beide von vergleichbar guter Qualität und ausgestattet mit sanften Surround-Effekten der Musik.
Es ist schon etwas schade, dass die ausführliche (rund 50-minütige) Dokumentation zur Herstellung von Fantasia – der Deluxe-Ausgabe der US-Laserdisc von 1991 beigegeben – nicht ebenfalls ihren Weg auf die DVD gefunden hat. Dafür ist jedoch ein weiterer (in der Doku nur in Form eines kurzen Ausschnitts zu sehender) Filmteil erstmals in voller Länge zu sehen. Ursprünglich war für Fantasia nämlich auch ein Segment zu Claude Debussys „Clair de Lune“ geplant. Infolge der eh schon außergewöhnlichen Lauflänge von rund zwei Stunden kam dieser Teil jedoch nicht in die letzte Produktionsphase. Das Rohmaterial wurde erst 1942 als Kurzfilm fertiggestellt und blieb unveröffentlicht. In anders editierter Form ist es dann im Jahr 1946 in Make Mine Music verwendet worden. Die ursprüngliche für Fantasia vorgesehene Fassung konnte erst in den 90er Jahren rekonstruiert werden, nachdem eine Arbeitskopie der Erstversion aufgefunden worden ist. Insofern ist dieser rund 8-minütige Kurzfilm natürlich eine hochwillkommene und gewichtige Ergänzung der Edition.
Im Gegensatz zum praktisch sauberen Bild bei Fantasia weist das der Clair-de-Lune-Sequenz merkliche Bildschäden auf, in Form von kleinen weißen Blitzen. Dies vermag den insgesamt positiven Eindruck dieser wertvollen Zugabe zwar nur geringfügig zu beeinträchtigen, es ist allerdings schon etwas überraschend, dass diese Fehler nicht beseitigt worden sind.
Nun, insgesamt verbleibt für diese erste Fantasia-Edition auf DVD aber eine satte Empfehlung.
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