East-West (Est-Ouest)

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
19. Juli 2000
Abgelegt unter:
CD

Score

(3.5/6)

Ein tragisches Heimkehrerschicksal schildert der Film East-West/Est-Ouest • Est-Ouest – Eine Liebe in Russland. Zu den, infolge eines „Amnestie-Angebots“, in die stalinistische Nachkriegs-Sowjetunion Zurückkehrenden, gehören auch der Emigrant Alexej (Oleg Menshikow) und seine französische Frau Marie (Sandrine Bonnaire). Statt der erwarteten Aufbruchstimmung finden sie jedoch bedrückende Armut und Terror vor. Während Alexej bereit ist, sich mit den Verhältnissen zu arrangieren, plant Marie die Flucht zurück in den Westen…

Patrick Doyles Musikbeitrag ist hier bemüht, einen slawischen Tonfall zu treffen. Seine überwiegend schwermütige Tonschöpfung ist handwerklich sicher gut gemacht, hat mich aber auch nach mehrmaligem Hören nicht voll überzeugen können. Es wollte einfach kein Funke überspringen – ein Problem, das ich übrigens bei Doyle-Musiken schon einige Male hatte. Über weite Strecken hatte ich beim Hören der CD das Gefühl, es fehle irgend etwas: das Bild vielleicht? In jedem Fall ist die elegische Musik für das kalte Kriegs-Drama unplakativ und insgesamt eher zurückhaltend, ja kühl angelegt. Große gefühlsmäßige orchestrale Ausbrüche kommen nicht vor. Im Gegenteil, die offensichtliche Love-Music von „Alexei und Olga“ ist eher melancholisch als leidenschaftlich geraten. Trotzdem gehört diese Musik zu den Passagen, mit denen man sich schnell anfreunden kann. Sehr schön ist auch das finale Lied „The Land“.

Fazit: Wolfgang Petersen ist mit dem Naturdrama Der Sturm zweifelsohne ein tricktechnisch perfekter und auch darüber hinaus ansehbarer Film gelungen. James Horners Musikuntermalung ist kein Meisterwerk, aber sie erfüllt im Film ihr Anliegen durchaus und ist auch vom Bild gelöst gut wiederholt anhörbar – eine CD, die man sicher nicht unbedingt haben muss, aber die man sich sehr wohl zulegen kann.

Patrick Doyles verhaltene Tonschöpfung zu Est-Ouest • Eine Liebe in Russland ist zweifellos handwerklich gut gemacht, vermochte mich aber abgesehen von einigen sehr angenehmen Passagen nur bedingt zu beeindrucken. Für beide CDs gibt es sehr solide 3 ½ Sterne und damit ein Stückchen mehr, als nur die kleine Empfehlung.


Mehrteilige Rezension:

Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu:


Komponist:
Doyle, Patrick

Erschienen:
2000
Gesamtspielzeit:
53:37 Minuten
Sampler:
Sony Classical
Kennung:
SK 64429

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