Auch hier begibt sich Nigel Marven in bewährter Manier nochmals auf eine abenteuerliche Zeitreise durch die Jahrmillionen zurückliegenden Epochen der Erdgeschichte, bei denen er dieses Mal zugleich seiner Vorliebe für große Haiarten frönen darf. Genauer gesagt: Er unternimmt Tauchgänge zu sieben unterschiedlichen Zeitpunkten der Evolution und begegnet dabei nicht allein Räubern der Ozeane, die weitaus größer und gefährlicher waren als das, was die Weltmeere heutzutage an unwirtlichen Lebewesen aufweisen, wie beispielsweise der aus [url id=1265]Jaws[/url] berühmte Weiße Hai. Sie waren sogar noch größer und aggressiver als die gefährlichsten bekannten Landsaurier. Zugleich wird die Frage aufgeworfen (und beantwortet): Welches Meer der Erdgeschichte war das bislang gefährlichste überhaupt? Natürlich kann man dies individuell eventuell anders einschätzen (das Buch zur zweiteiligen TV-Serie fordert dazu auf), aber in jedem Fall bleibt die generelle Aussage verbindlich: nämlich, dass ein Bad in den prähistorischen „Aquarien des Teufels“ nicht allein weitaus riskanter war als heutzutage, sondern sogar gefährlicher als der Aufenthalt an Land eingeschätzt werden darf.
Dank modernster Computeranimationstechniken werden prähistorische Welten erneut zum Leben erweckt. Das Publikum nimmt so teil an einer faszinierenden und zugleich albtraumhaften Safari, wird in Form eines Schnelldurchgangs durch die Evolution quasi zum Zeitzeugen einer wilden Vergangenheit — im übertragenen Sinne getreu dem klassischen Prinzip der Weltraum-Sciencefiction: „where no man has gone before“. Auf Marvens mit modernster Ausrüstung realisierten Tauchgängen bekommt der Zuschauer so zum Teil grotesk und fantasyhaft anmutende Kreaturen zu Gesicht, die beispielsweise sowohl einem Ray-Harryhausen-Film entsprungen sein könnten als auch Disneys 20 000 Meilen unter dem Meer (1954).
Seinerzeit, bei der Ausstrahlung auf ProSieben, vermochte mich das recht unscharfe und teilweise kontrastschwache und dazu grobkörnige Bild wenig zu überzeugen. Bei der vorliegenden DVD muss man derartige Feststellungen erfreulicherweise nicht machen, im Gegenteil, die Bildeigenschaften erreichen durchweg gute bis sehr gute Werte. Der hier, wie auch bei den Dino-Specials, echte 5-kanalige Stereo-Sound weist sogar ein paar nette Raumeffekte auf. In den sparsamen „Extras“ ist ein rund 8-minütiger Interviewausschnitt mit den Machern von „Impossible Pictures“ anwählbar. Die Infos auf Texttafeln zur Serie im Segment „Fact-Files“ sind unglücklicherweise recht klein abgebildet und damit etwas mühsam zu lesen. Bei diesem ordentlichen Feature handelt es aber eh um ein blasses Hilfsmittel, welches das zusätzlich empfehlenswerte Begleitbuch zur Serie letztlich nicht ersetzen kann und will.
Mehrteilige Rezension:
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