The Grudge

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
9. Juni 2005
Abgelegt unter:
CD

Score

(2.5/6)

The Grudge

The Grudge von Regisseur Takashi Shimizu bietet Horror auf Japanisch. Laut Presseinfo handelt es sich hier um das US-Remake eines Blockbusters aus dem Reich der aufgehenden Sonne, Ju-On, bei dem Sarah Michelle Gellar — aus der TV-Serie Buffy — die Hauptrolle übernahm. Zum Streifen über einen mysteriösen Fluch, der von Personen ausgeht, die im Augenblick ihres Todes in größter Wut sind, komponierte Christopher Young die Musik. Der Altmeister eines modernen Horror-Scorings (Hellraiser, A Nightmare on Elm Street, The Fly 2) hat hierfür allerdings eher tief in die altbekannte Mottenkiste gegriffen. Die von ihm — im Sinne einer erfrischend trickreichen, raffiniert modernistisch geprägten Schreibweise — in den genannten Arbeiten gesetzten Maßstäbe sucht man hier jedoch leider vergebens.

Youngs weitgehend orchestrale Komposition ist mit einigen synthetischen Sounds durchsetzt, die vorwiegend für ein unheimliches Bassfundament verantwortlich sind. Die Musik bietet keinerlei Überraschungen, bewegt sich in den völlig ausgetretenen Bahnen eines rein standardisierten Horror-Scorings. Neben einem düster-romantischen Hauptthema werden allein die üblichen bei Penderecki entliehenen Cluster-Effekte in den Streichern aufgefahren, um den Horror zu illustrieren. Durch „Mark und Bein gehende“ Klänge stehen nicht auf dem Programm, dem Schrecken wird musikalisch eher dezent, in Form unheimlicher, brodelnder Atmosphäre, Ausdruck verliehen.

Fans dürften ob der Blässe des Gebotenen eher enttäuscht werden. Insofern taugt die CD m. E. in erster Linie für Young-Komplettisten und diejenigen, die ein klingendes Souvenir zum Film wollen. Für alle anderen ist das Album eher entbehrlich. Wertungsmäßig ist es an dieser Stelle etwas schwierig dem Album gerecht zu werden. Sicherlich ist das Gebotene nicht einfach „schlecht“ gemacht, und rein handwerklich gesehen, wären hier schon drei bis dreieinhalb Sterne vertretbar. Es widerstrebt mir allerdings, das unterm Strich eher ermüdende Hörerlebnis mit einer (wenn auch nur kleinen) Empfehlung auszustatten.


Mehrteilige Rezension:

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Erschienen:
2004
Gesamtspielzeit:
42:11 Minuten
Sampler:
Varèse
Kennung:
VSD-6623

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