The Borrowers

Geschrieben von:
Cinemusic.de - Team
Veröffentlicht am:
16. Juni 2001
Abgelegt unter:
CD

Score

(4/6)

Der Komponist Harry Gregson-Williams ist ja bei uns spätestens seit Chicken Run kein Unbekannter mehr. Bereits zwei Jahre vorher, also 1998, schrieb er die Musik zu The Borrowers • Ein Fall für die Borger, damals allerdings noch ohne John Powell.

Gregson-Williams stammt bekanntlich aus der Zimmer’schen Komponistenschmiede „Media Ventures“. Zimmer trat bei diesem Film auch als Produzent für den Score sowie als Co-Produzent für die CD auf. Unter den Danksagungen im Booklet findet sich deshalb unter anderem auch eine an „Hans for being so particulary Zimmeresque about this project“, was auch immer das heißen mag …

The Borrowers ist ein modernes Märchen und basiert auf einer sehr beliebten Kinderbuchreihe, die die britische Autorin Mary Norton zwischen 1952 und 1992 geschrieben hat (eine ebenfalls auf diesen Büchern basierende Fernsehserie der BBC gewann übrigens 1992 den BAFTA Award, eine Art britischen Oscar, für das beste Kinderprogramm).

Borger sind fingergroße Winzlinge, die in den Zwischenwänden und -böden menschlicher Behausungen leben (natürlich ohne das Wissen der eigentlichen Besitzer) und sich alles, was sie zum Leben brauchen, von den Riesen „borgen“. Neben den Titelfiguren kommen auch noch einige Menschen vor, so zum Beispiel ein Junge, der mit den Borgern Freundschaft schließt, ein schleimig-geldgieriger Bösewicht (John Goodman), der sich mit miesen Tricks das Haus unter den Nagel reißen will oder ein etwas slapstickhafter Kammerjäger, der in seinem Auftrag die Winzlinge vernichten soll. Dass am Schluss die Borger die lachenden Sieger sind, versteht sich von selbst …

Gregson-Williams schrieb für The Borrowers einen recht unterhaltsamen, großorchestralen Score mit einer umfangreichen Bandbreite an Stimmungen. Der Bogen spannt sich von dramatischen Partien über heimlich-verstohlen klingende Stücke und traurig-melancholische Passagen („Arriety’s Sadness“) bis hin zu triumphierenden Ausbrüchen. Auch ein recht jazzig klingendes Stück („Dairy Montage“) ist im Score enthalten. Somit wird es dem Zuhörer auch beim kompletten Anhören der CD nicht langweilig. Zudem ist die Musik handwerklich ausgesprochen gut gemacht (Gregson-Williams hat die Orchestrierung weitgehend selbst übernommen und auch höchstpersönlich dirigiert).

Stilistisch erinnert das Ergebnis etwas an eine Mischung aus Hook, Mouse Hunt und Chicken Run, auch wenn es in Sachen Abwechslungsreichtum und Originalität nicht ganz an die rennenden Hennen heranreicht.

Mit einer Gesamtlänge von knapp 54 Minuten ist die CD auch von der Laufzeit her attraktiv. Dabei handelt es sich ausschließlich um orchestralen Score – Popsongs oder sonstige Vokalstücke sind auf der CD nicht enthalten.

Fazit: Zwar kann man den Score zu The Borrowers nicht direkt als Geniestreich bezeichnen, aber 4 Sterne hat sich Harry Gregson-Williams allemal verdient.

Erschienen:
1998
Gesamtspielzeit:
53:42 Minuten
Sampler:
Mojo Trax
Kennung:
UD-53125

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