Für Seabiscuit, einem Film aus der Welt des Reitsports, hat Randy Newman eine sehr hübsch anhörbare, an klassischen Hollywood-Standards orientierte Filmmusik komponiert. Der Titel des zum Film erhältlichen Buches „Seabiscuit: An American Legend“ ist hier Programm. In erster Linie romantisch, in Teilen aber auch mit einem Hauch Pathos versehen kommt das Ganze daher. Randy-Newman-typisch ist alles sehr luftig und transparent instrumentiert und selbst die Action- und heroischen Momente bleiben dezent und damit klar abseits der wuchtigen, ausladenden Monumentalität von Vergleichbarem eines Jerry Goldsmith (beispielsweise zu Air Force One).
Im Ganzen also ein eher zurückhaltender, folkig orientierter Score, der mit vielen Instrumentalsoli von Gitarre und Holzbläsern – teilweise ein wenig à la Elmer Bernstein – aufwartet und gelegentlich auch eine Portion Aaron Copland im Gepäck hat. Das liedartige Hauptthema wird in Track 4 von Randy Newman höchstpersönlich am Klavier vorgestellt. Einzelne Tracks sorgen für weitere Farbtupfer: So gibt’s mexikanische Mariachi in „Le Tequilera“ und „Marcela/Agua Caliente“ sowie einen Hauch von Big-Band-Jazz in „Infield Folks“.
Oftmals wirken die Film-Scores von Randy Newman zusammen mit dem jeweiligen Film besser als solo von Tonträger gehört. Da entpuppen sie sich mitunter als doch wenig eigenständiges und auch unzusammenhängendes Hörerlebnis. Seabiscuit funktioniert da merklich besser, ist ein gut fließendes, mit einer Reihe sehr schöner Stellen durchsetztes und überhaupt sehr eingängiges Höralbum.