Per Anhalter durch die Galaxis
Kennen sie die weltweit einzige „Trilogie in fünf Bänden“ (!) von Douglas Adams: „The Hitchhikerss Guide to the Galaxy“? Nun, diese Ende der 70er Jahre begonnene Buchreihe besitzt Kultstatus, ist eine bizarr-schrullige und (aber-)witzige britische Mischung aus Science-Fiction und Comedy. Wussten Sie beispielsweise, dass weiße Labormäuse die intelligentesten Lebewesen des Planeten Erde sind, gefolgt von den Delphinen, welche durch ihre akrobatischen Sprünge der vom Affen abstammenden Spezies die Botschaft vermitteln wollten: „Machts gut, und vielen Dank für den Fisch“?
Aus den Büchern wurde eine BBC-Radioshow, eine Fernsehserie und schließlich der seit dem 9. Juni 2005 auch in den deutschen Lichtspieltheatern zu sehende Kinofilm. Das Zielpublikum sind die Fans der Bücher und der mittlerweile auch auf DVD erhältlichen TV-Serie. Diese können sich zum Film nun auch noch mit der Filmmusik des 1971 in Wimbledon geborenen Joby Talbot beglücken. Talbot hat viel mit Rock- und Pop-Bands gearbeitet und ist seit 1995 Mitglied der „The Divine Comedy“. Er hat sich aber ebenso mit klassischen Kompositionstechniken vertraut gemacht, indem er ein Kompositionsstudium absolvierte. Sein Score zu Per Anhalter durch die Galaxis spiegelt recht nett beide Welten wider: Neben einigen Soul-Klassikern ist von „The Divine Comedy“ der von Neil Hannons interpretierte Delphin-Song „So Long & Thanks for all the Fish“ vertreten, ein dem Musical nahe stehender, überaus witziger Ulk.
Den eigentlichen Score bildet eine lockere Mischung aus kleinen, mitunter dezent poppigen, aber ebenso (light-)sinfonisch anmutenden, dabei sowohl ein wenig an Star Trek als auch an Star Wars erinnernden Orchesterstücken. Dabei sind neben Choreinlagen mitunter auch recht antiquiert anmutende Synthesizer-Klänge zu bestaunen. Nun, dies ist wohl ein als Remineszens auf die Entstehungszeit der Romane/TV-Serie und dabei auf Marvin abgestimmter Gag. Immerhin ist Marvin, ein Roboter der Bauart EMP (Echtes Menschliches Persönlichkeitsbild), ja auch ein Verwandter von C-3PO.
Insgesamt handelt es sich hier nun (zwangsläufig) weder um eine besonders tiefsinnig und komplex angelegte, noch um eine besonders originelle Wege wählende Filmvertonung, sondern um eine eher lockere Sammlung insgesamt ansprechend geratener Einzel-Piècen. Dabei begegnet einem auch nochmals die Melodie o. g. Delfin-Songs, und auch ein weiterer hübscher thematischer Einfall ist verschiedentlich anzutreffen.
Fazit: Eine nett und unterhaltsam, teilweise auch recht augenzwinkernd geratene musikalische Reise durch die Galaxis. Eine kleine, aber feine Sache, bei der auch für den Hörer die Devise des Hitchhikers (intergalaktischen Reiseführers) gilt: „Keine Panik! Denn eigentlich kann nichts schief gehen“.
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