Werte Cinemusic.de-Leserschaft,
Da ich leider aus Zeitgründen die hervorragende Hanns-Eisler-Ausstellung im Jüdischen Museum Wien auf Cinemusic.de nicht angemessen würdigen kann — hierzu wäre ein ausführlicher Artikel nötig —, möchte ich zumindest folgende JMW-Pressemitteilung wiedergeben und all jenen, die an Geschichte, Politik und Musik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts interessiert sind, den Besuch der noch bis 13.9. laufenden, umfassend recherchierten und an interessanten Exponaten (Bild- und Tondokumente, Partituren etc.) reichen Eisler-Schau wärmstens ans Herz legen.
Ihr Webmaster/Redakteur
Marko Ikonic, den 11.8.2009
•••
Jüdisches Museum Wien verlängert Hanns Eisler-Ausstellung bis 13. September 2009
Die ursprünglich bis 12. Juli angesetzte Ausstellung zu Leben und Werk des Komponisten Hanns Eisler wird bis 13. September 2009 verlängert. Die Ausstellung aus der Serie „Musik des Aufbruchs“ beleuchtet Hanns Eislers Leben und Werk und sein besonderes Verhältnis zur Stadt Wien im Spannungsfeld der europäischen Zeitgeschichte. Der 1898 in Leipzig geborene Komponist verbrachte ab dem 4. Lebensjahr seine Jugend in Wien und die Stadt sollte Zeit seines Lebens eine Schlüsselrolle für sein Schaffen haben: Der Komponist erlebte hier mehrere Epochen: Von den letzten Jahren des Kaiserreichs, dem Ersten Weltkrieg, dem Roten Wien der 1920er Jahre über den Beginn des Austrofaschismus und die folgende Exilzeit bis hin zu den Nachkriegsjahren begannen für Eisler mit jedem Aufenthalt auch neue Lebens- und Schaffensphasen — die Stadt wurde zum Dreh- und Angelpunkt in seiner Biografie.
In der Nachkriegszeit wurde Eisler mit der Musik zur DDR-Hymne einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, sein Schaffen wird heute auch stark aus der Sicht seiner künstlerischen Tätigkeit in der damaligen DDR gesehen und bewertet. Die Ausstellung soll mit diesen Klischees aufräumen und den Künstler und Komponisten umfassend zeigen, denn die Biografie Hanns Eislers steht beispielhaft für das Erleben mehrerer totalitärer Strömungen im 20. Jahrhundert. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen, reich illustrierten zweisprachigen Katalog (ISBN: 978-3-901398-52-0) begleitet, der nur im Bookshop des Museums zum Preis von 29,90 erhältlich ist.
„Hanns Eisler. Mensch und Masse“ ist bis 13. September 2009 im Jüdischen Museum (A-1010 Wien, Dorotheergasse 11) zu sehen. Das zu den Kulturbetrieben der Wien Holding zählende Jüdische Museum ist von Sonntag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6,50 / 4,- ermäßigt. Schulklassen haben freien Eintritt, Führungen und pädagogische Programme: Tel.: +43-1-535 04 31-311, 312 bzw. kids.school@jmw.at. Weitere Informationen zur Ausstellung sind unter www.jmw.at zu finden.