Monster House

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
26. September 2006
Abgelegt unter:
CD

Score

(3/6)

Monster House

Zu Monster House, einem mit Hilfe der Motion-Capture-Technik realisierten Film, komponierte ein aus Los Angeles stammender Newcomer im Filmmusikgeschäft, Douglas Pipes, die Musik. Die vom Animationsspektakel im TV gezeigten Ausschnitte wirken wie „Toy Story at Halloween“. Die Gruselkomödie für die ganze Familie ist seit dem 24. August 2006 in den deutschen Kinos zu sehen.

Douglas Pipes und der ebenfalls junge Regisseur Gil Kenan haben sich an der UCLA kennen gelernt, wo Pipes für von Studierenden im Rahmen ihres Studiums angefertigte Filme komponierte. Und so bekam der „neue Mann“ von den Produzenten Steven Spielberg und Robert Zemeckis letztlich die Chance, mit einer Musik zu Monster House ins Rampenlicht und damit ins Bewusstsein der Filmmusikliebhaber zu treten.

Erfreulicherweise hat der junge Mann seinen Job ohne überbordenden Elektronikeinsatz, vielmehr mit einer durchaus ansprechend gestalteten und recht einfallsreich instrumentierten Orchesterpartitur erledigt. Drollig ist der Einsatz des Theremins in „Awesome Kite“, und die johlenden Fagotte in „Ding Dong“ sind ebenfalls amüsant. Allerdings bleibt das Gebotene insgesamt auch „nur“ völlig konventionell, reflektiert ausschließlich sämtliche geläufigen filmmusikalischen Cartoon-Standards. Monster House ist damit eine Musik, die stilistisch klar an Danny Elfman, John Debney und andere erinnert. Spätestens aber in „The Battle“, wo John Debneys Cutthroat Island Pate stand, wird man den Eindruck nicht mehr los, dass hier wohl überhaupt kräftig mit Temp-Tracks als Kompositionsvorlagen gearbeitet worden ist.

Zwar möchte ich dem Newcomer, dem hier fürs Erste wohl von vornherein keine Wahl blieb, dies nicht negativ anrechnen. Pipes für die vorliegende CD „noch“ mit der kleinen Empfehlung (drei Sterne) zu versehen, gerät allerdings zum wohlwollenden Kraftakt kleineren Ausmaßes. Dafür ist ihm sein netter Score zu Monster House alles in allem eben auch thematisch doch etwas kurzatmig geraten. So besitzt das Thema für die kindlichen Hauptcharaktere ausschließlich simplen Lalala-Charakter und hat nicht annähernd den Charme des Carol-Anne-Themas aus Goldsmiths Poltergeist. Augen zu und durch heißt damit also augenzwinkernd die Devise. Und trotz der genannten (kleineren) Vorbehalte gilt: Ein solides klingendes Filmsouvenir ist das Album allemal.

Komponist:
Pipes, Douglas

Erschienen:
2006
Gesamtspielzeit:
49:19 Minuten
Sampler:
Varèse Sarabande
Kennung:
VSD-6746

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