Mission to Mars

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
11. April 2000
Abgelegt unter:
CD

Score

(3/6)

Brian de Palmas neuester Film, dieses Mal ein Ausflug ins Genre der Science-Fiction, Mission to Mars, wird am 11. Mai 2000 den deutschen Kinostart erleben. Laut Pressematerial hat der Regisseur im Rahmen dieser Abenteuer-Story besonderen Wert auf Authentizität und technische Perfektion gelegt, ein Eindruck, dem zumindest die beigefügten Bilder nicht widersprechen. Als Freund des Genre-Klassikers 2001 • 2001 – Odyssee im Weltraum (1968) werde ich mir den Film allein schon aus Interesse an imposanten und überzeugenden Weltraum-Bildern ansehen. Welchen Eindruck das Opus letztlich machen wird, bleibt abzuwarten. Mehr lässt sich hingegen schon jetzt über die zugehörige Filmmusik von Ennio Morricone sagen. Um es vorweg zu nehmen: Die Musik gehört zu den schwächeren Werken des Altmeisters. Nicht annähernd wird die Qualität der gekonnten musikalischen Schöpfung zum Vorjahres-Film [url id=1085]Die Legende vom Ozeanpianisten[/url] erreicht. Das heroisch angehauchte Hauptthema ist anhörbar, aber doch recht banal und wird, wie häufig in Morricones Werken, in den ersten Tracks allzu oft nahezu unverändert wiederholt. Darüber hinaus wirkt die Komposition merkwürdig unentschlossen. Fast sämtliche Stile aus Morricones Schaffen der Sechziger und Siebziger passieren Revue: Elektrogitarren-Einwürfe suggerieren Italo-Western, einige Einsprengsel elektronisch erzeugter Rhythmen erinnern an seine typischen Krimi-Musiken. Dazu kommen noch barocke Einwürfe der Trompete, Klänge einer Hammondorgel und dezentes Chorgesäusel. Dazwischen gibt es langatmige Passagen aus unsäglich monoton-pulsierenden elektronischen Klängen und atonalen Klang-Clustern, welche auch nach mehrmaligem Hören kaum genießbar werden. Wie dieser Stilmix zu einem Science-Fiction-Stoff passen soll, ist mir schleierhaft. Insgesamt wirkt die Musik auf mich daher eher deplatziert als angemessen. Fairerweise muss gesagt werden, dass speziell im letzten Drittel der CD die Komposition „ein Stück zulegt“ und vermehrt längere, recht solide wirkende Passagen präsentiert, die zumindest musikalisch ein Desaster verhindern. Für ein Einordnen in das solide Mittelfeld mit 3 Punkten reicht dies allerdings doch nicht aus.


Mehrteilige Rezension:

Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu:


Komponist:
Morricone, Ennio

Erschienen:
2000
Gesamtspielzeit:
62:18 Minuten
Sampler:
edel (Hollywood Records)
Kennung:
0108882HWR

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