Million Dollar Baby
Dass Clint Eastwoods Eigenkomposition zu seinem neuesten Leinwandopus Million Dollar Baby eine Golden-Globe-Nominierung 2005 in der Kategorie „Best Original Score“ erhielt, lässt am Wert und der Aussagekraft derartiger Auszeichnungen (einmal mehr) zweifeln. Die Musik entstand unter vergleichbaren Umständen, wie die zu Mystic River. Eastwood schrieb einige recht eingängige Melodien, wie das von der Gitarre intonierte, leicht bluesige Hauptthema. Lennie Niehaus, seit Pale Rider Eastwoods Hauskomponist, hat orchestriert und dirigiert die Hollywood Studio Symphony. Gennady Loktionov wird auf dem Albumcover ebenfalls genannt, ist verantwortlich für die Special Arrangements.
Das einfache, aber recht ansprechende Hauptthema wird schlichtweg allzu oft wiederholt. Abgesehen von einigen simplen Veränderungen in den Klangfarben wird es — wie auch die anderen Themen — kaum variiert und ebenso wenig entwickelt. Dafür gibt es einige eher blässlich gestaltete Momente, in denen die Musik offenbar Emotionen der handelnden Figuren unterstreichen will, wie in „Frankie Horrified“ oder wie in „Maggies Plan“. Dabei tritt die flächige Musik jedoch schlichtweg auf der Stelle. Eingestreut finden sich einige Jazz-Stücke, die Clint Eastwoods Sohn Kyle zusammen mit Michael Stevens interpretiert.
Alles in allem gibt es auf dem Album einige ansprechender Momente, wie in den die Themen nett zusammenfassenden „End Credits“. Da der Musik jedoch eine insgesamt überzeugende musikalische Dramaturgie fehlt, reicht es an sich schon aus, allein diesen Track anzuhören.
Fazit: Im Wesentlichen etwas für Fans der Eastwood-Filme, die ein klingendes Souvenir möchten.
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