Ich werde sie jagen bis ans Ende der Welt. Fritz Langs Abschied von Berlin.
In Romanform versucht die junge französische Filmredakteurin Agnes Michaux – anhand der Biografie von Fritz Lang – die emotionale Zerrissenheit und den bitteren Entscheidungsprozess des Regisseurs an seinem letzten Tag in Berlin (30. März 1933) nachzuzeichnen. Die Autorin thematisiert in Form leiser Töne den alten Konflikt „Anpassung, Widerstand oder Emigration“ in der Auseinandersetzung eines Individuums mit einem totalitären Regime. Propagandaminister Goebbels will, dass der begabte Regisseur die Führung der deutschen Filmindustrie übernehme, um damit für das 1000-jährige Reich „den“ nationalsozialistischen Film zu erschaffen.
Dadurch, dass sich die Verfasserin eng an historische Fakten hält, gelingt es ihr, dem Leser die (wahrscheinlichen) Gedanken Fritz Langs und seine schmerzliche Entscheidung zur Emigration recht überzeugend zu vermitteln. Aber auch der „Hauch des Todes“, den die Nazis im einst von Fritz Lang so geliebten Berlin bereits verströmen, wird spürbar. Aufschlussreich zu lesen, sind die zwischen den Kapiteln eingefügten Zensurgenehmigungen für Langs Filme.
Mehrteilige Rezension:
Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu: