Batman Begins

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
20. Juli 2005
Abgelegt unter:
CD

Score

(2/6)

Batman Begins

Seit dem 16. Juni 2005 ist nun auch hierzulande Regisseur Christopher Nolans (Memento) Prequel, Batman Begins, zur bislang fünfteiligen Super-Helden-Fledermaus-Saga in den Kinos zu sehen. Wie schon seine Vorläufer läuft der Film an den deutschen Kinokassen bescheiden. Die Ankündigung, dass der Score in Zusammenarbeit von Hans Zimmer und James Newton Howard entstehen würde, induzierte einige Aufregung in den entsprechenden Diskussionsforen. Auf dem von Warner veröffentlichten CD-Album kann sich der Käufer nun abseits der Filmbilder über rund eine Stunde von der Musik in den Bann ziehen lassen oder auch nicht.

Wer zuerst auf die Wertung geschaut hat, wird das Kommende schon erahnen. Im Gegensatz zu den bereits während des Golden Age nicht ungewöhnlichen Teamworks bei Filmvertonungen macht das klingende Resultat der Zusammenarbeit der Herren Zimmer und Newton Howard einen erstaunlich inhomogenen Eindruck. Man vermag die Nahtstellen recht genau herauszuhören. Aus den vereinzelten ruhigen Passagen fällt dabei ein etwas auf The Sixth Sense verweisendes passables Liebesthema ins Ohr, das sowohl in seiner Machart als auch mit seinem orchestralen Umfeld (Klavier mit Streicherbegleitung) eindeutig James Newton Howard zuzuschreiben ist. Überwiegend wähnt man sich allerdings in der Werkstatt Hans Zimmers, wo, wie üblich, mit viel Klangsynthetik und kräftig elektronischem Bass gewerkelt und gewummert wird. Nicht nur das zentrale im Blech aufsteigende (da die Hauptfigur noch auf dem Wege zum Superhelden ist) evolutionäre Zweinotenmotiv für den titelgebenden Charakter wird von endlosen schlichten Streicher- und Rhythmusostinati quasi umwölkt — hier fühlt man sich schon arg an King Arthur erinnert. Letztlich zeigt Zimmer erneut, wie beliebig, austauschbar und damit letztlich abgedroschen seine Actionstandards inzwischen bereits sind.

Die Media-Ventures-Dominanz spiegelt sich auch in den Album-Credits: orchestriert wurde von Bruce Fowler und Brad Dechter, dirigiert von Gavin Greenaway, und auch der Cellist Martin Tillmann (The Ring) ist mit von der Partie. Neben gesampelten natürlichen Instrumenten kommen dieses Mal in Teilen auch eher nervige Geräuschkollagen hinzu, z. B. in Track 6. Dabei ist das Flügelschlagen der Fledermaus noch einigermaßen stimmig. Dieses dürfte mancher Hörer vielleicht gar als recht gelungenen Einfall empfinden.

Fazit: Anhörbar, aber insgesamt eine unscheinbare und kaum inspiriert wirkende Filmmusik, die von den Filmbildern gelöst über die an sich wohlmeinend großzügige Albumlänge eher zu ermüden, denn zu begeistern vermag. Ob die recht originell auf verschiedene Fledermausgattungen abzielenden Bezeichnungen der zwölf Albumtitel noch als weiterer Pluspunkt verbucht werden können, mag jeder Zimmer-Fan für sich entscheiden.


Mehrteilige Rezension:

Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu:


Erschienen:
2005
Gesamtspielzeit:
60:32 Minuten
Sampler:
Warner Sunset Records
Kennung:
Z5/71324

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