Eine ebenfalls sehr angenehm ins Ohr gehende Musikbegleitung schuf der Komponist auch für den 1995er Ang-Lee-Film Sense and Sensibility • Sinn und Sinnlichkeit, in dem es ebenfalls um den Umgang mit dem größten aller Gefühle geht, der Liebe. Für den nach dem Roman von Jane Austen entstandenen Film komponierte Doyle eine gefühlvolle klassisch-romantische Orchestermusik mit britischem Touch und zwei stimmungsvolle Lieder, die in Ausdruck und Stil romantischen Orchesterliedern nahe stehen. Er erhielt für diese Musik zurecht eine Oscar-Nominierung. Vergleichbar mit John Williams’ früher Tonschöpfung zu Jane Eyre • Jane Eyre — Eine Frau kämpft um ihr Glück (1970) dominieren auch hier Streicher und Holzbläser, gelegentlich tritt ein Klavier hinzu. Die insgesamt sehr eingängige und angenehme, ja im wahren Wortsinn schöne, leicht melancholische Musik, hat fast ein wenig Opern-Touch und geht sehr gut ins Ohr. Der positive Höreindruck wird hier — wie auch bei der CD der Filmmusik Verlorene Liebesmüh — durch die vorzügliche Sony-Aufnahmetechnik noch verstärkt.
Fazit: Für Kenneth Branaghs aktuelle Shakespeare-Komödien-Verfilmung Verlorene Liebesmüh und Ang Lees 1995er Jane-Austen-Verfilmung Sinn und Sinnlichkeit hat der schottische Komponist Patrick Doyle die Filmmusiken geliefert. Beide CDs präsentieren wertvolle und hörenswerte Tonschöpfungen dieses Komponisten. Möglicherweise schneidet der spritzig-amüsante Musik-Mix zu Verlorene Liebesmüh bei manch einem, der den klassischen Musical-Songs nichts abzugewinnen vermag, trotz seiner Qualität schlechter ab; hingegen die im klassisch romantischen Stil gehaltene eingängige Tonschöpfung zu Sinn und Sinnlichkeit dürfte vielen Filmmusikfreunden gefallen.
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