Sin City

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
15. Juli 2005
Abgelegt unter:
CD

Score

(2/6)

Sin City

Die schrille Comic-Verfilmung Sin City basiert auf den Graphic Novels von Frank Miller. Die Musik stammt von Graeme Revell, John Debney und Robert Rodriguez, der zusammen mit dem Autor Frank Miller Regie führte. Über 50 Minuten lang bekommt der Käufer einen Mix aus orchestralen (The Hollywood Studio Symphony), synthetischen Klängen (inkl. Synthie-Chören) und Samples geboten. Hinzu kommen jazzige solistische Einsprengsel, und angereichert wird kräftig mit rockiger bis elektropoppiger Rhythmik. Prägnante thematische oder motivische Bezüge, die den Hörer auch unabhängig vom Film nachhaltig zu fesseln vermögen, fehlen allerdings; die von der Stimmung recht düstere Musik tendiert mitunter etwas zur Klangcollage. Unterm Strich klingt das Ganze schon recht Revell-typisch, wobei die orchestralen Teile allerdings dank John Debney einen Tick markanter geraten sein dürften als von Revell selber gefertigt. Der zum Einsatz kommende edle Klangkörper Hollywood Studio Symphony vermag hier nur bedingt aufzuwerten. Die mitunter monströs-funkigen, in den Trompetensoli gelegentlich ein wenig an ein besonders düsteres Chinatown erinnernden Klänge mögen zu den Bildern stimmig sein, davon isoliert dürften sie in erster Linie etwas für Fans metallisch rockiger Hardcore, von harten Beats und fetten Bässen, sein.

Entsprechend eher unauffällig fügt sich der Song „Absurd“ von Fluke in’s nicht gerade umwerfende Gesamtkonzept ein. Unverhoffte Abwechslung hingegen, ja geradezu klar konturierte sinfonische Sicht, anstelle mitunter eher neblig-fad anmutenden synthie-rockigen klanglichen Gebräus, schafft das vom mexikanischen Komponisten Silvestre Revueltas (1899-1940) stammende „Sensemaya“, das vom New Philharmonic Orchestra unter Eduardo Mata feurig interpretiert wird.

Gemeinsames Fazit: Die hier präsentierten Alben gehören sicherlich nicht unter einen thematischen Oberbegriff und damit nicht zwangsläufig zusammen. Allein, dass ihre Musiken in erster Linie als Souvenir zum betreffenden Film funktionieren, eint das Duo.


Mehrteilige Rezension:

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Erschienen:
2005
Gesamtspielzeit:
58:14 Minuten
Sampler:
Varèse
Kennung:
VSD-6644

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