Sowohl für das Album zu Casanova als auch für das zu Yes gilt, dass eine Wertung nach Cinemusic.de-Maßstäben keinen Sinn macht. Beide Alben enthalten in erster Linie Ausschnitte aus Archiv-Material. Sie funktionieren daher wohl ausschließlich als atmosphärisches Souvenir zur Erinnerung an den jeweiligen Film.
Casanova
Lasse Hallströms Film Casanova (Filmstart: 9. 2.2006) geht mit dem Mythos des legendären Verführers schöner Frauen sehr frei um. Er interpretiert die Lebensgeschichte Giacomo Casanovas, dieses Herzensbrechers des Rokokos komplett neu, im Sinne eines turbulenten komödiantischen Geschlechterkampfes.
Alexandre Desplat (Girl With A Pearl Earring • Das Mädchen mit dem Perlenohrring) zeichnet für die Musik verantwortlich. In erster Linie scheint allerdings Originalmusik aus der Zeit der Filmhandlung, adaptiert von Roy Prendergast eingesetzt worden zu sein, z. B. von Rameau, Albinoni, natürlich Vivaldi und ebenso von Telemann und Händel. Darunter findet sich Bekanntes, wie Ausschnitte aus der „Wassermusik“ und der „Feuerwerksmusik“ sowie weniger Bekanntes, wie ein Satz aus einem Konzert für Cembalo und Streicher von Paisiello. Originellerweise gibt es zu dieser musikalischen Revue Trackbezeichnungen, die auf die jeweilige zugehörige Filmszene verweisen. Nur zwei kurze Stücke des Albums stammen von Alexandre Desplat. Diese fügen sich weitgehend nahtlos in den Kontext dieses barocken Pasticcios ein.