Ein weiterer IMAX-Appetizer für die neue 3D-Technologie im Heimbereich kommt von EuroVideo. Dieses Mal ist es ein Dokumentarfilm über das Wellenreiten, das im Neudeutschen auch als Surfen bezeichnet wird.
Tahiti und die Inselwelt Französisch-Polynesiens sind die Reviere, die der neunfache Weltmeister Kelly Slater und die tahitianische Surf-Legende Raimana Van Bastolaer auf ihren Boards durchstreifen. Dabei liefert die Region den paradiesisch-träumerischen Hintergrund für diesen IMAX-Film, bei dessen schönen Bildern in satten Farben man sich verschiedentlich ein wenig an die 1962er Version von Meuterei auf der Bounty erinnert fühlt. Und natürlich sind dabei auch gischttriefende Eindrücke vom berühmten, für diesen Sport optimalen Strand (Surfspot) Tahitis, Teahupoo, zu sehen. Interessanterweise wird dabei nicht nur auf Surfbrettern, sondern auch in Kanus gesurft. Und erwartungsgemäß hebt sich der Film den Höhepunkt, den richtigen „Swell“ und damit die gewünschte Dünung, also die entsprechend großen Wellen, für das besonders effektreich daherkommende Finale auf.
Die auch direkt auf den Wellen reitenden Objekten montierten 3D-Kameras haben faszinierende, mitunter fast schon künstlerische Bildeindrücke festgehalten, die aber auch einen Eindruck von der Naturgewalt Brandung vermitteln. Neben den rasanten Surfszenen bekommt der Zuschauer zusätzlich ein wenig vom Leben in der Region gezeigt und erhält zudem Einblicke in die faszinierende tahitianische Unterwasserwelt. Anhand von Computeranimationen wird auch das Zustandekommen der Gezeiten erklärt. Das Ganze ist freilich in erster Linie auf solide Unterhaltung inklusive schöner Postkartenimpressionen angelegt. Wobei man schon einen recht guten Eindruck z. B. davon vermittelt bekommt, wie diverse Wellenformationen entstehen. Dabei ist der Bildeindruck insgesamt vorzüglich: Schärfe, Kontrast und die ausgeprägte Detailvielfalt der stimmig in überwiegend satte Farben getauchten Bilder lassen keine Wünsche offen.
Bereits in 2D wirkt das Gezeigte unterhaltsam und eindrucksvoll zugleich. Erst in 3D geht’s dann allerdings richtig zur Sache, sollten gerade in den hautnah gefilmten Surfszenen für sämtliche Zuschauer unbedingt ein Schirm in Reichweite und auch ein Abzieher bereitgestellt sein, um Wasserschäden im heimischen Wohnzimmer zu vermeiden. Auch der feine Ton-Mix tut dazu das seine. Lässt er doch die prasselnden Nebengeräusche der insbesondere in 3D scheinbar über den Zuschauer hereinbrechenden Wellen auch akustisch direktional stimmig durch den Raum gleiten und hilft entsprechend mit, die Mittendrin-Illusion fast perfekt zu machen.
Aber auch die Unterwasseraufnahmen, mit ihren zum Greifen nahe scheinenden Meeresbewohnern, Riffen und Wracks, zeichnen sich durch eindrucksvolle Raumtiefe aus. Bestechend ist auch die den Film einleitende Animation des Sonnensystems, welches aus dem Bildschirm geradezu herauszuragen scheint. Ebenso wenig flach wirken die Landschaftsaufnahmen und Impressionen aus diesem Süd-Pazifik-Paradies, bei denen ebenfalls verschiedentlich für ansprechende 3D-Effekte gesorgt ist.
Das Gezeigte schaut alles nur deswegen so gut aus, weil hier mit einer entsprechenden 3D-Kamera, also binokular produziert und nicht etwa nur nachträglich in 3D konvertiert worden ist. Und da auch störende Ghosting-Artefakte nur in einzelnen kurzen Momenten, also fast gar nicht aufscheinen, steht einer klaren Empfehlung für diesen besonders feinen, rund 45 Minuten umfassenden IMAX-3D-Film, der nicht nur eingefleischte Surfer anspricht, nichts im Wege.
Film-Homepage: www.ultimatewavetahiti.com
Zur Erläuterung der Wertungen lesen Sie bitte unseren Hinweis zum Thema „Blu-ray-Disc versus DVD“.
Dieser Artikel ist Teil unseres Spezialprogramms zu Ostern 2011.
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