Ang Lees ungewöhnliches, fantasievoll-märchenhaftes Martial-Arts-Epos Tiger and Dragon schwelgt in teilweise atemberaubend schönen, geradezu sinnlichen Bildern. Bereits im Kino-Einsatz erwies sich der Film nicht nur als rechter Langzeit-Brenner, sondern räumte auch eine Vielzahl von Nominierungen und Preisen ab.
Nicht allein diejenigen, denen der Film bereits im Kino zusagte, dürften mit der Kinowelt-Doppel-DVD- Edition mehr als nur zufrieden gestellt werden. Der Kino-Film ist in deutscher und chinesischer Tonfassung (beide in AC3-5.1 und dts) – ein Audiokommentar von Ang Lee ist dazu wählbar – auf einer DVD untergebracht. Das Bild ist scharf und äußerst detailliert, zeigt auch in den Nachtszenen optimalen Kontrast und gute Farben. Die sorgfältig gewählten exotischen Kostüme und Interieurs kommen optimal zur Geltung. Auch der keinesfalls effektheischerische, sondern eher dezent auf Raum-Atmosphäre setzende Tonmix überzeugt.
Die zweite DVD bietet eine sehr reichhaltige Ausstattung mit Zusatzmaterial: Interviews mit Ang Lee und Michael Yeoh auf Texttafeln, einen deutschen und chinesischen Trailer sowie ein recht ausführliches und informatives Making Of. Als Enttäuschung erweist sich allerdings die „Promo-Anspielung“ der edlen [url id=1535]Filmmusik von Tan Dun[/url], die sich als reine Werbung für die CD entpuppt und leider nicht als separate reine Musik-Tonspur. Diese Scharte wetzt die Edition mit einer edlen Zugabe in Form einer Trailer-Kollektion (sämtlich in guter bis sehr guter Qualität) wieder aus, die bis auf den Erstling Pushing Hands (1992) sämtliche Ang-Lee-Filme widerspiegelt. Hier findet nicht allein der Trailer-Sammler Interessantes: die Kollektion belegt – auch für den Ang-Lee-Einsteiger – sehr eindrucksvoll die große Stilvielfalt dieses Regisseurs.
Vergleichbar mit The Cell wird auch Tiger and Dragon im mehrteiligen (auseinander klappbaren) DVD-Coverpack geliefert. Besagtes Pack ist durch Prägung von Cover-Motivs und Schriftzug sowie durch partielle Hochglanzlackierung optisch eindrucksvoll gestaltet. In seiner Kombination von Papp-Teilen und Kunststoff-Trays (im Stile der auch im CD-Sektor vertrauten sogenannten „Digi-Packs“) erweist es sich allerdings gegenüber mechanischer Belastung deutlich instabiler als die gewohnten etwas schlichteren Amaray-Verpackungen.