The Village

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
25. Februar 2005
Abgelegt unter:
DVD

Film

(3/6)

Bild

(5/6)

Ton

(5/6)

Extras

(4/6)

1463Regisseur M. Night Shyamalans mittlerweile vierter Mysterie-Thriller The Village ist nach dem exakt gleichen Strickmuster wie seine Vorgänger konzipiert: Eine geheimnisvolle Story steuert auf einen völlig raffiniert-unerwarteten Schluss zu, in dem sich die zuvor gesehenen Merkwürdigkeiten (zumindest) im Rahmen der Filmhandlung stimmig auflösen — hiermit ist allerdings in erster Linie das vom Regisseur und seinem Team beabsichtigte, nicht etwa ein in sämtlichen Filmen gleichermaßen überzeugend erreichtes Resultat gemeint. Was im Erstling, The Sixth Sense, vorzüglich aufging und den Inder zum Kultobjekt einer Fangemeinde machte, vermochte hingegen im nachfolgenden Unbreakable — infolge unglücklicher Konzeption — nur noch bedingt zu überzeugen. Im recht abstrusen Kornkreis-Spektakulum Signs wurde sogar ein klarer Tiefpunkt erreicht. Letzteres kann man zumindest nach dem Ansehen von The Village eindeutig feststellen. Zwar reicht auch dieser Film in der Raffinesse keineswegs nur annähernd an The Sixth Sense heran, aber gegenüber Signs ist qualitativ immerhin wieder eine deutliche Steigerung erreicht worden.

1462Die Geschichte um ein mysteriöses, von der Außenwelt isoliertes Dorf ist zwar eher wenig spannend, ihre Auflösung wird zudem rasch sehr offensichtlich, aber ein ordentliches Maß an Atmosphäre kann man dem Ganzen nicht absprechen. Daran hat die vorzügliche Kameraarbeit von Roger Deakins entscheidenden Anteil. Deakins hat das Dorf und den angrenzenden, von den „Unaussprechlichen“ bevölkerten herbstlichen Wald in ausgezeichneten, teilweise albtraumhaften Bildern eingefangen. Die reizvolle, die (verbotene) Farbe Rot nur gezielt zulassende Farbdramaturgie verleiht dabei dem Resultat eigenwillige Schönheit. Die Kamera schwelgt bevorzugt in warmen Gelbtönen bis Ockerfarben, schafft eindrucksvolle, mitunter gespenstisch-albtraumhaft anmutende Bilder. Den Rest besorgt ein sorgfältig gestaltetes atmosphärisches Klangdesign, in dem die besonders klangsinnliche und auch tonmalerisch agierende Filmmusik von James Newton Howard eine markante Rolle spielt. Unheimliche Naturlaute, deren musikalische Reflexionen und natürlich auch die ausgiebigen romantisch-lyrischen, von der Solo-Violine getragenen Musik-Passagen wirken überaus stimmungsvoll zusammen. Das ist es, was das Gezeigte insgesamt denn doch aufwertet, es zur passablen Unterhaltung werden lässt. Wer vom Streifen bislang noch nichts gesehen hat oder ihn erneut erleben möchte, der kann dies seit dem 17. Februar 2005 auch im Heimkino tun.

1464Bei Bild und Ton gibt’s bei der Buena-Vista-DVD nichts Entscheidendes zu bemängeln. Die Schärfe kann als gut bis sehr gut bezeichnet werden, das recht detailreiche Bild (Format 1 : 1,85 und 16:9 optimiert) erreicht bei Kontrast und Farbe sehr gute Werte. Den Ton gibt es sowohl in Deutsch als auch in Englisch in AC-3-5.1, allein in Deutsch auch in dts. An dieser Stelle gibt es sogar besonderes Lob: Der oftmals unheimliche und bedrohliche Sound-Mix ist erstklassig, obwohl krachende Effekte (fast völlig) außen vor bleiben.

Folgende Boni sind im Gepäck: ein ordentliches Making Of (von rund 26 Minuten), bei dem sich immerhin drei Minuten der Filmmusik von James Newton Howard widmen. Weitere Impressionen vom Dreh vermitteln die Tagebucheinträge der weiblichen Hauptdarstellerin Bryce Dallas Howard. Des weiteren finden sich vier zusätzliche (geschnittene) Szenen, inklusive einer Einführung durch den Regisseur. Hierbei sind allerdings die in den zusätzlichen Szenen im Vollbild am oberen und unteren Rand eingeblendeten Zahlen und Hinweise, wie „don’t copy“ allein überflüssig und nervig. Eine Fotogalerie und als Gag einen Kurzfilm (in bescheidener VHS-Qualität) aus Regisseur Shyamalans Frühphase in „M. Night’s Home Movie“ runden den soliden Eindruck ab.

Erschienen:
2005
Vertrieb:
Buena Vista / Touchstone
Kennung:
DVD BVA 2404C10
Zusatzinformationen:
USA, 2004

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