Ähnliches gilt für das auf der zweiten Chandos-CD anzutreffende Violinkonzert, das durch reichhaltige melodische Einfälle in höchsten Registern und durch eine Virtuosität besticht, die seine spieltechnischen Schwierigkeiten fast schon vergessen macht. Als Ersteinspielungen sind drei Kantaten vertreten, die zwischen 1982 und 1991 entstanden. Die lyrisch fließende Melodie ist auch bei diesen ein Markenzeichen. Und dies gilt nicht nur für die beiden in Spanisch vertonten Kantaten, sondern auch und vielleicht sogar gerade für die dritte, „The Death of Orpheus“. Diese berichtet vom tragischen Schicksal des Orpheus, der daran scheiterte, seine Frau Eurydike aus dem Reich der Toten zurückzuholen.
Das aus jungen europäischen und nordamerikanischen Berufsmusikern zusammengesetzte Orchester des Spoleto Festivals interpretiert unter Richard Hickox die Musik Menottis mit Hingabe und ausgeprägt sinnlichem Ausdruck. Die verschiedenen Solisten, Raphael Wallfisch (Cello), Jennifer Koh (Violine), Julia Melinek (Sopran), Jamie MacDougall (Tenor), Stephen Roberts (Bariton), und der Spoleto Festival Chor sind ebenso engagiert bei der Sache und die renommierte Chandos-Aufnahmetechnik befand sich ebenfalls in hörbarer Topform.