Der Film (und die Sequels)
Das Jahr 1968 wurde zu einem Meilenstein für das Genre Science-Fiction-Film. Noch vor MGMs Erfolgsfilm 2001 (Regie Stanley Kubrik) brachte 20th-Century-Fox den von Franklin J. Schaffner inszenierten Planet of the Apes • Planet der Affen heraus. Von da an hatte der Science-Fiction-Film endgültig den Geruch von billigen B- und C-Produktionen abgeschüttelt. Beide Filme waren seinerzeit sehr erfolgreich und haben mittlerweile Klassiker-Status.
Planet der Affen basiert auf dem gleichnamigen Roman von Pierre Boulle, in dem es um eine „verkehrte“ Welt geht, in der die Affen das Sagen haben und die Menschen wie Tiere behandeln. Dass die gewohnte Ordnung im wahrsten Wortsinn auf dem Kopf steht, unterstreicht der Film durch einige raffinierte Einstellungen. Der Streifen ist überwiegend ruhig und verzichtet auf großangelegte Action-Szenen zugunsten einer sehr sorgfältig und weitgehend stimmig ausgestalteten Affenkultur, die sich spiegelbildlich zur menschlichen Zivilisation verhält. Besonderen Reiz hat der Film auch durch die für ihre Zeit perfekten und selbst heute noch überzeugend wirkenden Affenmasken des Maskenbildners John Chambers. Dazu kommen interessante visuelle Aspekte des Films, wie die Architektur der Affensiedlung und auch die martialisch wirkenden bewaffneten „Gorillas“ hoch zu Ross. Eine hervorragende Rolle spielt auch die komplexe, zugleich aber faszinierende atonale Klangschöpfung vom damaligen Jung-Meister Jerry Goldsmith (siehe hierzu auch die Filmmusik-Besprechung).
Wie immer begründete der große Erfolg des ersten Films eine Fortsetzung und dieses Mal reichte es in Folge sogar noch zu drei weiteren Sequels. In Rückkehr zum Planet der Affen stehen ähnlich wie in Aliens (1986) der Fortsetzung von Alien (1978) Action und Special-Effects im Vordergrund der Filmhandlung. Die bitter-ironische Parabel auf die menschliche Gesellschaft hingegen bleibt dabei weitgehend auf der Strecke. Auch wenn Planet der Affen sicher ein Stück intelligenter wirkt als die Fortsetzung; diese ist als solide und gut gemachte Action-Unterhaltung durchaus sehenswert und unterhaltsam.
Über die restlichen drei Vertreter der Affen-Film-Reihe (Escape from the Planet of the Apes, Conquest of the Planet of the Apes und Battle of the Planet of the Apes) möchte ich an dieser Stelle lieber den Mantel diskreten Schweigens decken: Sie sind m. E. einfach nur noch als schwach und schwächer zu bezeichnen und allein für Fans erträglich…
Der Film auf DVD
Seit dem 16. November 2000 ist Planet der Affen auf DVD erhältlich. Der Film wird im korrekten Seitenverhältnis von 1:2,35 (16:9 optimiert) und in sehr guter Bildqualität präsentiert. Farbe, Detailliertheit und Schärfe sind ebenfalls als sehr zufriedenstellend zu bezeichnen; das als Vorlage dienende Kopienmaterial ist zudem weitgehend frei von Bildbeschädigungen.
Den Ton gibt es in Deutsch, Englisch und Spanisch im AC-3-5.1-Tonstandard. Hierzu ist der ursprünglich nur monorale Ton neu gemixt worden. Die Musik wurde von den Original-Stereo-Mastern abgenommen und liegt sehr überzeugend als räumliches Klangfeld auf allen Kanälen. Für Stereo-Effekte lässt die Filmhandlung wenig Raum. Erfreulicherweise hat man sich beim Aufblasen des Tones zurückgehalten und nur einige eher dezente, nicht aufgesetzt wirkende Effekte erzeugt, die der Verstärkung der Atmosphäre dienen sollen. Natürlich kann der so aufbereitete Ton-Mix sich nicht mit dem moderner Filme messen; gegenüber dem klassischen Mono-Mix ist er aber insgesamt ansprechend aktualisiert und wirkt m. E. in dieser Form auch zeitgemäßer.
Originell ist das „morphing“ der (Affen-)Darsteller im Hauptmenü; die Sonderausstattung hingegen ist mager: Neben einer wenig interessanten Foto-Galerie gibt es nur eine Kollektion sämtlicher Kino-Trailer der Affen-Film-Reihe. Hier spiegelt sich die unterschiedliche Qualität der Filme wider: Die Trailer für die ersten beiden Filme werden in guter Qualität und annähernd korrektem Bildformat präsentiert, die übrigen drei werden mit seitlich stark beschnittenem Bild gezeigt und können auch sonst bestenfalls das Prädikat (gerade noch) „ausreichend“ für sich verbuchen.
Die VHS-Edition aller fünf Filme enthält hier immerhin noch eine 25-minütige Dokumentation. Ob die Fox auf DVD ebenfalls eine Gesamtausgabe anstrebt, ist nach meinen Informationen zur Zeit noch offen. Mir würde das Nachreichen nur des zweiten Films auf einer mit ordentlichem Bonus-Material ausgestatteten DVD völlig genügen. Für die vorliegende DVD Planet der Affen reicht es allein für den originellen Film in seiner liebevollen Präsentation zu einer klaren Empfehlung.