Die Goldene Stadt

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
23. September 2003
Abgelegt unter:
DVD

Film

(2/6)

Bild

(3.5/6)

Ton

(2.5/6)

Extras

(3/6)

Die Goldene Stadt ist nach Frauen sind doch bessere Diplomaten der erste deutsche Farb-Spielfilm überhaupt. (Frauen sind doch bessere Diplomaten entstand zwar bereits 1938, konnte aber infolge technischer Probleme erst kurz vor Die Goldene Stadt in einigermaßen befriedigender Form in die Kinos gebracht werden.) In erster Linie handelt es sich hier um ein farbfilmhistorisch interessantes Dokument. Handlungsmäßig ist der Film ein eher schwerblütiges, dumpfes Melodram von ausgeprägter Blut-und-Boden-Ideologie. Eher kernig frischen Bauern stehen hinterlistig farblose Städter gegenüber, wobei in der schmierig angelegten Figur des Tschechen Toni zumindest unterschwellig das (rassisch) Fremde als negativ propagiert wird. (Leider liegt hier nur die gekürzte 1954er Fassung vor, in der eine Reihe von Szenen mit stärker ausgeprägter Diskriminierung der so genannten „slawischen Untermenschen“ bereits geschnitten worden sind.) Reizvoll hingegen sind die Eigenschaften des frühen Agfacolor-Films, dessen farbtechnische Grenzen zwar noch zu sehen sind, aber oftmals sehr geschickt überspielt werden. So in der Vision von der „Goldenen Stadt Prag“: wo das damals noch problematische Rot vollständig ausgespart bleibt, Prag als golden gleißende (Modell-)Stadt im Wasser der Moldau zusammen mit dem Himmelsblau spiegelnd und funkelnd erscheint. Und während des Hochzeitsfestes präsentieren sich dem Zuschauer geschickt und sehr gut auskomponierte und optimierte Farbtableaus in überzeugenden Pastelltönen.


Mehrteilige Rezension:

Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu:


Regisseur:
Harlan, Veit

Erschienen:
2002
Vertrieb:
Universum Film DVD
Kennung:
PTD 2026
Zusatzinformationen:
D, 1942

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