Aliens der Meere
Regisseur James Cameron (Titanic, Abyss, Terminator II: Judgement Day) einmal anders: nämlich zusammen mit Steven Quale als Regisseur eines Dokumentarfilms. In Aliens der Meere schildert das Duo Vorbereitungen und Durchführung einer Forschungsreise in die Tiefen des Ozeans, was in den Imax-Kinos auf riesiger Bildwand und außerdem in 3-D zu sehen ist.
Neuartig ist das Ganze (besonders in der flachen 2-D-Version von DVD) aber nicht wirklich. Vielmehr fühlt man sich fortwährend stark an die vortreffliche Fernsehserie der BBC Unser blauer Planet erinnert. Der in Aliens of the Deep gezeigte Ausschnitt des Lebens in der absolut dunklen Tiefsee ist zudem deutlich kleiner als das im BBC-Pendant zu Sehende. Camerons Film fokussiert besonders auf die Zonen hydrothermaler (vulkanischer) Aktivität, auf Bereiche, in denen Lava und Wasser zusammentreffen. Dies führt zu superheißem (aufgrund des hohen Drucks nicht kochendem), mit giftigen Mineralien angereichertem Wasser, von mehreren hundert Grad Celsius. In diesen Zonen existieren trotzdem Mikroorganismen, deren Existenz eine wichtige Voraussetzung für die größerer Arten bildet.
Aliens der Meere betont eine These von Astrobiologen: Man vermutet, dass die oftmals bizarr anmutenden Lebensformen der Tiefsee mit dem vergleichbar sein könnten, was sich unter Umständen auf anderen Planeten mit großen Wasserreservoirs finden könnte. Dieses Postulat wird durch das in jüngerer Zeit auf dem Mars nachgewiesene Wasser beflügelt. Sowohl auf dem Mars, aber besonders auf den Eis-Monden des Jupiters werden riesige unterirdische Ozeane angenommen. Zu denen möchte man in Analogie zu Expeditionen in die Tiefsee in der Zukunft aufbrechen. Und so erinnert der Dokumentarfilm am Schluss in seinen fantastischen, durch Computeranimationen unterstützten, allzu verspielten Spekulationen an Camerons Abyss, gerät für meinen Geschmack doch etwas (zu) sehr in die Nähe reinen Science-Fiction-Kinos.
Auf die vorzügliche Qualität von Imax-3-D muss der Käufer dieser DVD allerdings (leider) verzichten. Die DVD-Präsentation von Buena Vista bietet ansonsten ein Bild in sehr guter Qualität. Wenn auch insgesamt auf hohem Level, lässt die Schärfe doch etwas zu wünschen übrig. Aus diesem Grund reicht es hier „nur“ für fünf von sechs Sternen. Der Ton ist sauber verräumlicht, sorgt insgesamt für zum Thema passende Atmosphäre. Die DVD enthält allein den Dokumentarfilm, Zusatzmaterial ist nicht vorhanden.