Space Junk – Schrottplatz Weltall (IMAX-3D)

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
27. April 2014
Abgelegt unter:
3D

Film

(3.5/6)

Bild

(5/6)

Ton

(5/6)

Als mit dem russischen Sputnik 1 im Jahr 1957 der Mensch letztlich begann, seine Aktivitäten auch auf den erdnahen Weltraum auszudehnen, ahnte noch niemand, zu welchem keineswegs harmlosen Schrottplatz der unseren Planeten unmittelbar umgebende Raum in den nächsten nur rund 60 Jahren verkommen würde. Der Nasa-Experte Donald J. Kessler war einer der ersten, als er bereits im Jahr 1978 vor den Gefahren durch die nicht an einem Ort („Schrottplatz“) ruhende, sondern sich fortwährend im Orbit um unseren Planeten schnell rotierende Müllhalde warnte. Nach ihm benannt ist das so genannte „Kesslersyndrom“, dessen katastrophale Konsequenzen im insbesondere visuell bestechenden 3D-Weltraum-Thriller Gravity von Alfonso Cuarón vorgeführt werden. Dort führt eine durch einen abgeschossenen Satelliten erzeugte Trümmerwolke zu einer katastrophalen Kettenreaktion. Durch weitere Kollisionen mit ihren Weg kreuzenden Objekten wächst nicht nur die Menge gefährlicher Trümmerteile dramatisch an. Innerhalb kürzester Zeit werden nicht nur die für unseren Alltag so wichtigen aktiven Satellitensysteme zerstört, die zur Navigation dienen und weltweite Kommunikation und TV ermöglichen. Auch eine bemannte Space-Mission wird in Mitleidenschaft gezogen, wobei es schließlich nur einer Astronautin gelingt, ihr Leben zu retten und zur Erde zurückzukehren. Das Derartiges keineswegs ein rein theoretisches Szenario ist, belegt der im Februar 2009 erfolgte Zusammenstoß des US-Satelliten Iridium 33 mit dem russischen Satelliten Kosmos 2251.

Der IMAX-Dokumentation gelingt es, die grundlegenden Zusammenhänge anhand respektabler CGI-Animationen gut zu veranschaulichen, auch wenn dabei insbesondere angedachte Lösungsansätze für das Problem allzu unscharf bleiben. Das in klaren Bildern von guter Schärfe Präsentierte wirkt gerade in 3D durchaus ansprechend, freilich ohne dass sich darunter besonders spektakuläre Momente finden. Auch Nasa-Experte Donald Kessler ist mit von der Partie. Er demonstriert dem Zuschauer u. a. recht eindrucksvoll die Zerstörungswirkung größerer Objekte auf die Erdoberfläche anhand der Dimensionen eines besonders gut erhalten gebliebenen Meteoritenkraters in Arizona.

Etwas dubios ist die äußerst spartanische Boni-Sektion. Im „Interview“, führt der Kommentator (der englischen Originalfassung), der Schauspieler Tom Wilkinson, allein kurz aus, was ihn dazu bewogen hat, sich an dieser IMAX-Doku zu beteiligen. Im ebenfalls nur wenige Minuten umfassenden „Hinter den Kulissen“ bekommt man Wilkinson in fast gleichen Interviewauszügen dann nochmals zu sehen. Was darüber hinaus bleibt, ist eine Bilderkollektion.

Fazit: Wie von anderen IMAX-Dokumentationen gewohnt bleibt auch Space Junk – Schrottplatz Weltall beim Thema eher an der Oberfläche, aber das auf anschauliche und unterhaltsame Art und Weise sogar in 3D. Sie gerät ein wenig zum Pendant für die ganze Familie zu der von Ed Harris moderierten, etwas mehr in die Tiefe gehenden Doku „Kollisionspunkt: Der Wettlauf für ein sauberes All“ im Bonus-Material der aktuellen BD-Ausgabe zu Gravity.

Zur Erläuterung der Wertungen lesen Sie bitte unseren Hinweis zum Thema Blu-ray-Disc versus DVD.

Erschienen:
2014
Vertrieb:
EuroVideo
Kennung:
398413

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