Gravity (3D)

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
20. April 2014
Abgelegt unter:
3D

Film

(5/6)

Bild

(5.5/6)

Ton

(5.0/6)

Extras

(5.5/6)

Alfonso Cuaróns spektakuläre Odyssee im Orbit: Gravity

Durch einen abgeschossenen Satelliten erzeugte Trümmer lösen eine katastrophale Kettenreaktion, das so genannte „Kesslersyndrom“, aus. Durch Kollisionen mit ihren Weg kreuzenden Objekten resultiert nämlich eine sich dramatisch vergrößernde Trümmerwolke, die immer weitere Satelliten zerstört und auch eine Space-Mission am Hubble-Teleskop in Mitleidenschaft zieht. Aus der fatalen ersten Begegnung mit der Trümmerwolke resultieren zwei Überlebende: Der erfahrene Astronaut Walt Kowalski (George Clooney) auf seinem letzten Einsatz und die unerfahrene Medizinerin Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock) auf ihrer ersten Weltraummission. Als sich dann noch Kowalski opfert, um ihr ein sicheres Andocken an die Internationale Raumstation ISS zu ermöglichen, ist Stone, die durch den Verlust ihrer verstorbenen Tochter ohnehin psychisch schwer angeschlagen ist, völlig auf sich gestellt und droht den Lebensmut komplett zu verlieren.

Viereinhalb Jahre hat der mexikanische Regisseur Alfonso Cuarón zusammen mit seinem Team gebraucht, um seine Vision einer Orbit-Odyssee in der gewünschten Perfektion auf die Leinwand zu bringen. Wobei neben dem eigentlichen Dreh ein gewaltiger Teil der Arbeit auf die Postproduktion entfiel, bei der jede Menge im Laufe der Zeit verfeinerter und optimierter Software zum Einsatz kam, denn ein Großteil der faszinierenden Bilder, wie auch das ebenso gelungene 3D sind am Computer modelliert. Es dürfte kaum zu hoch gegriffen sein, den Weltraum-Survival-Thriller Gravity (Science-Fiction passt zu der eher in der Gegenwart spielenden Überlebensstory nämlich nicht wirklich) zum visuell brillantesten Leinwandprodukt des Kinojahres 2013 zu küren. Gerade die ungemein bestechende Optik, besonders in 3D, macht den besonderen Rang dieses spannenden, ungemein packenden Films aus.

Handlung wie auch Dialoge sind eher simpel als tiefgründig, und manches im Überlebensdrama ist auch nicht frei von Kitsch. Aber das fällt bei Alfonso Cuaróns Weltraum-Spektakel letztlich nicht arg ins Gewicht. Auf die eher fade denn herausragende Sandra Bullock und George Clooney als flapsigen Space Cowboy hätte man freilich getrost verzichten können, aber ohne „Stars“ auf der Besetzungsliste gehen gerade in den USA einfach zu wenige hin. Gravity ist einer der Filme, bei denen ein eher schlichtes Szenario Mittel zum Zweck ist, im ebenso intelligent erzählten wie brillant inszenierten Handlungsablauf genügend Raum für eine Fülle grandioser, packender Bilder zu schaffen. Zusammen mit einer straffen Konzeption auf nur rund 90 Minuten ist es dem Regisseur und seinem Team so gelungen, Längen zu vermeiden und zu einem insgesamt sehr überzeugenden Endprodukt zu gelangen.

Eindrucksvoll ist, wie perfekt und entsprechend natürlich hier erstmalig die Schwerelosigkeit und ebenso die Stille gestaltet worden sind und wie damit ein überzeugend „authentisches“ Weltraumfeeling mitentscheidender Teil der Dramaturgie wird. Dabei darf man freilich nicht übersehen, dass das Gezeigte aber eben auch Kintopp ist, ja dies auch unbedingt sein muss, wenn ein Film funktionieren soll. Hierzu vermittelt das vorzügliche Bonusmaterial der BD-Editionen (s.u.) nicht nur Eindrücke vom erheblichen Aufwand der Produktion. Gezeigt wird ebenso, wo improvisiert also hinzuerfunden werden musste: etwa beim grandios in Szene gesetzten Feuer in der ISS.

Dies betrifft ebenso die „Gestaltung der Stille“, wie der Regisseur es bezeichnet. Hierzu dient eine betont collage- und auch geräuschhaft agierende Vertonung von Steve Price, welche nur in einzelnen Momenten als Musik im herkömmlichen Sinne empfunden wird. Das Klangdesign agiert vielmehr als die Emotionen des Zuschauers ganz gezielt beeinflussender Teil der Tonspur. Entsprechend ist es nicht nur auf die vorderen Kanäle ausgelegt. Wie Price im letzten Programmsegment von „Mission Control“ (s.u.) erläutert, wird es auf sämtlichen Kanälen und damit auch zum Erzeugen räumlich gerichteter Effekte genutzt. Dabei sind neben einzelnen melodischen Partikeln sowohl synthetische Klangeffekte als auch sehr sparsam eingesetzte natürliche Geräusche beteiligt. Mit üblicher Filmmusik hat dieser experimentelle, auch die akustischen Extreme in allen Variationen, von absoluter Stille bis zum brachialen Lärm, auslotende, perfekt an die Bilder angepasste und mit diesen verschweißte Vertonungsansatz nur noch wenig gemein. Interessant ist dazu noch folgendes: Die Spieldauer des wohl vollständigen CD-Albums beträgt rund 72 Minuten. Dies verdeutlicht aber zugleich, wie wenig an echter Stille es im doch so „realistisch“ scheinenden Weltraumdrama letztlich wirklich gibt.

Cuaróns Film ist ein Kammerspiel vor außergewöhnlicher, gigantischer Kulisse: dem unendlich weiten Raum des Alls auf der einen und Mutter Erde auf der anderen Seite. Deren Antlitz wirkt aus dem Orbit und damit aus nicht alltäglicher Perspektive betrachtet auf ganz besondere Art auf den Betrachter. Ein Teil der besonders starken Wirkung des Films beruht darauf, dass die meiste Zeit sich fortlaufend verändernde, faszinierende Außenimpressionen vom Planeten Erde bei Tag, bei Nacht sowie bei Sonnenauf- und bei Sonnenuntergang zu sehen sind. Selbst wenn unser blauer Planet mal nicht unmittelbar im Rampenlicht steht, so wird seine fortwährende Anwesenheit häufig noch durch Spiegelbilder, etwa auf den Sichtfenstern der Helme, indirekt implementiert. Dies unterstreicht noch die Bedeutung von Mutter Erde und lassen diese so geradezu zur Bühne für die Handlung und damit zum außergewöhnlich kraftvollen, tragenden Element werden. So etwas hat man im Kino bislang noch nie zu sehen bekommen.

Die außerordentliche Wirkung von Gravity entfaltet sich auch aus den extrem langen, entsprechend ruhigen, mit Hilfe des Computers ausgeklügelt montierten, schnittlos erscheinenden Einstellungen. Daraus resultiert nach Aussage von Regisseur Cuarón eine fließende Choreographie, die hier anfänglich ein Gefühl von Zeitlosigkeit und Erhabenheit verströmt, wobei keineswegs Langeweile aufkommt, da dies dem Zuschauer die Zeit verschafft, die prachtvolle Optik erst richtig zu genießen.

Die ausgesprochen ruhigen Szenen kontrastieren mit sparsam, aber versiert platzierten Actioneinschüben, in denen der Film jedoch ebenfalls die heutzutage mitunter schon nervig überbetonte Rasanz der Schnittfolgen in so manchem Blockbuster meidet. Das ist alles derart gut inszeniert, dass insbesondere beim ersten Sehen der Betrachter nach einer in ihrer Statik heutzutage so außergewöhnlich wie brillant erscheinenden Eröffnung von rund 13 Minuten Dauer, durch die im Anschluss geschickt gehaltene klaustrophobische Atmosphäre nicht mehr losgelassen und so bis zum Schlussbild unausweichlich mitgerissen wird. Somit bleibt dem Zuschauer eher keine Zeit zum gelangweilten Schwätzchen mit dem Nachbarn und/oder zum Vertilgen von Popcorn oder ähnlichen Naschereien. Grandios ist dabei auch die (von Kollege Computer nachhaltig unterstützte) Arbeit der Kamera, etwa wenn diese langsam auf den Helm der Protagonistin zu- und dann scheinbar in diesen hinein gleitet, um anschließend aus ihrer Perspektive das Weitere zu beobachten. Die visuelle Kraft der Bilder ist derart groß, dass man dem Gezeigten auch in kürzerem Abstand wiederbegegnen mag, da man dabei immer wieder auch Gelegenheit erhält, Details zu entdecken, die man zuvor nicht wahrgenommen hat.

Handlung und Dialoge sind in Cuaróns Orbit-Odyssee Gravity vergleichbar simpel wie in Stanley Kubricks berühmter Space-Odyssee 2001 (1968), welcher – nicht nur in Form des in der ISS schwebenden Kugelschreibers – im Übrigen verschiedentlich eindeutig Referenz erwiesen wird. Auch in ihrer visuellen Wirkung sind beide Filme vergleichbar. Wie Kubrick mit 2001, so ist auch Cuarón mit Gravity ein bahnbrechendes visuelles (!) Meisterwerk gelungen. Und noch etwas haben beide Epen gemeinsam: Wie beim Kubrik’schen Weltraumepos wird auch in das von Cuarón viel, für meinen Geschmack erheblich zu viel, hineininterpretiert. Wobei diejenigen, die andauernd Metaphern zu entdecken vermögen, bei Life of Pi, der ja gerade dazu einlädt, erheblich besser aufgehoben sind.

Einige Unwahrscheinlichkeiten des Plots sowie Unstimmigkeiten der Inszenierung sollte man nicht überbewerten; etwa die (m. E. eher ein augenzwinkerndes Zitat bildende) in der ISS schwebende Zahnspange oder die in der Realität undurchsichtigen Visiere der Astronautenhelme, etwas, das im Film allerdings schlichtweg nicht funktionieren würde. Auch schweben die im Film eine wichtige Rolle spielenden Objekte, wie das Hubble-Teleskop und die ISS, keineswegs in enger Nachbarschaft aneinander vorbei. Ein einfacher und schneller Wechsel zwischen den einzelnen Orbits ist daher unmöglich. Einige nicht korrekt abgebildete Spiegelungen der Erde, die sich zur falschen Seite (nach außen anstatt nach innen) öffnenden Türen der Luftschleusen oder gar einzelne Kollisionen des Gezeigten mit der realen Physik empfinde ich unterm Strich ebenfalls nicht als wirklich tragisch. Wer möchte, kann dazu an anderer Stelle eingehender nachlesen.

Entscheidender Punkt der Handlung ist die vom Drehbuch, das der Regisseur zusammen mit seinem Sohn Jonás schrieb, intendierte Wiedergeburt, die Dr. Stone letztlich in der an Planet der Affen (1968) gemahnenden Schlusssequenz durchläuft. Bereits zuvor, in einer Schlüsselszene an Bord eines Shuttles der ISS, war sie schwerelos schwebend in fötusgleicher Haltung zu sehen. Jetzt wird sie von den in die versinkende Raumkapsel flutartig eindringenden Wassermassen wiederum wie in einer Fruchtblase eingeschlossen und schwebt erneut ähnlich einem Fötus. Sie befreit sich und schwimmt zur Oberfläche. Wobei der mit ihr ins Bild kommende Frosch bereits auf die sich im Schlussbild augenzwinkernd metaphorisch spiegelende Evolutionsgeschichte verweist: Am Ufer angekommen, muss sich die Astronautin nämlich erst einmal an die zuvor lange Zeit entbehrte Schwerkraft (Gravitation) gewöhnen. Entsprechend schwer fallen ihr das Aufrichten sowie die ersten Schritte in der im Gegensatz zum Wasser kaum Auftrieb gewährenden Luft, was dann quasi reptilienhaft aussieht.

Gravity in 3D auf BD

Das Bild von Blu-ray ist sowohl in 2D wie in 3D praktisch perfekt. Dank exzellenter Detailfreudigkeit, praktisch perfektem Kontrastumfang im Verbund mit vorzüglicher Schärfe und natürlicher Farbgebung erscheinen die Bilder bereits in 2D äußerst plastisch. In 3D sind sie infolge des absolut natürlich erscheinenden Raumes schlichtweg fantastisch. Zuvor habe ich Gravity in zwei unterschiedlichen Kinos in zwar durchaus guter bis sehr guter, aber eben nicht herausragender Qualität erlebt. In beiden Vorstellungen hatte die Projektion mit dezenten Problemen bei der Schärfe und gelegentlich insbesondere in größeren Flächen erkennbarem leichten Bildrauschen zu kämpfen. Von diesen auf hohem Qualitätsniveau befindlichen Einschränkungen ist bei den kristallklaren Bildern von BD absolut nichts zu sehen. Entsprechend famos ist die Wirkung. Diese Aussage gilt in ganz besonderem Maße für die 3D-Version, welche die Wucht des Gezeigten nochmals ungemein erhöht. Ebenfalls von Vorteil ist das nur in zwei oder drei kurzen Momenten eher andeutungsweise, denn wirklich störend auftauchende Ghosting – was sich bei beiden Kinobesuchen übrigens auf sehr ähnlichem, also vorzüglichem Level bewegte.

Gravity bedient zudem geschickt sämtliche 3D-Gelüste. Da sind einmal die so packend echt erscheinenden, mitunter geradezu greifbar werdenden unendlichen Weiten des Raumes und ebenso die der Umsetzung der Handlung völlig unaufgesetzt dienenden eher dezenten 3D-Effekte. Aber wenn die sich rasant im Orbit bewegende Trümmerwolke das zweite Mal zuschlägt, lässt Cuarón es in der absoluten Stille des Alls denn doch mal richtig krachen, indem er dem Zuschauer die Brocken aus dem Bild heraus ins Wohnzimmer und sogar prächtig um die Ohren fliegen lässt. Wer hier in punkto 3D nicht zumindest überzeugt, ja vielleicht sogar ein wenig begeistert werden kann, bei dem ist’s und bleibt’s denn wohl hoffnungslos.

In Deutsch gibt es dazu nur einen Dolby-AC3-5.1-Mix. Dass darüber insbesondere die Technikfreaks verärgert sind, ist zwar schon berechtigt, denn es ist nicht einsehbar, dass es zwar in Englisch und Französisch, aber eben nicht in Deutsch für eine HD-Tonfassung zum HD-Bild gereicht hat. Allerdings sollte man deswegen nun doch nicht das Kind mit dem Bade auskippen. Sicher, das als erster digitaler Kinostandard Anfang der 1990er auf den Markt gekommene AC3-5.1-Tonformat arbeitet (wie auch mp3) mit Hilfe eines psychoakustischen verlustbehafteten Verfahrens zur Datenkompression. Auch wenn man diesen, noch mit relativ kleiner Bitrate arbeitenden Standard als veraltet ansehen mag, so ist das Verfahren an sich aber doch nicht einfach minderwertig: Die Ergebnisse einer sorgfältigen Abmischung sind deutlich besser als ihr Ruf. Auch im Falle von Gravity schlägt sich die deutsche Tonfassung auf sämtlichen Kanälen zumindest sehr beachtlich. Bevor m.E. arg übertrieben diagnostiziert wird, diese sei etwa der englischen DTS HD-Master Audio 5.1-Spur nur hoffnungslos unterlegen, sollte man beim Vergleichen erst einmal die deutlichen Pegelunterschiede berücksichtigen und ausgleichen. Wie fast immer ist nämlich der deutsche Ton deutlich leiser abgemischt als sein englisches Pendant und was leiser ist, erscheint generell erst einmal blasser. Und wen das alles doch nicht zu überzeugen vermag, der wähle einfach die englische HD-Tonspur. Zum Verstehen der äußerst sparsamen Dia- bzw. Monologe sind auch eher mittelprächtige Schulkenntnisse der englischen Sprache völlig ausreichend.

Ebenfalls vorzüglich präsentieren sich die mit rund dreistündigen Materialien aufwartenden Extras (sämtlich in HD), die auf der zweiten BD-Disc mit der 2D-Fassung untergebracht sind. Dabei bildet „Mission Control“, mit ca. 107 Min. das in neun Abschnitte unterteilte, sehr ausführliche und überaus informative Making-of. Dabei wird u. a. auch klar, dass ein Großteil der atemberaubenden Bilder aus dem Computer stammt und ebenso das vorzügliche 3D mit dessen Hilfe modelliert worden ist. Hinzu kommen fünf „Szene-Analysen“ (ca. 37 Min.), in denen es zum bereits im Making-of zu Sehenden noch mehr ins Detail geht. „Kollisionspunkt: Der Wettlauf für ein sauberes All“ (ca. 22 Min.) ist eine von Ed Harris, der im Film – wie übrigens auch in Apollo 13 – die Stimme aus dem NASA-Kontrollzentrum gibt, moderierte Dokumentation, die sich so kompetent wie interessant mit dem keineswegs fantastischen, sondern so realen wie komplexen Problem des unseren Planeten auf verschiedenen Orbits mittlerweile in Massen umkreisenden Weltraumschrotts befasst. Die Lösungsvorschläge wirken teilweise selbst wie Science-Fiction, wobei entscheidend ist, dass bei ihrer Umsetzung nichts schief geht! Ein einziger Unfall der zu zusätzlichen Trümmern führt könnte in der Tat ähnlich fatale Folgen haben wie im Film.

Desweiteren finden sich noch zwei weitere Boni: Der auf eine Filmszene bezogene Kurzfilm „Aningaaq“ (ca. 10 Min.) von Jonás Cuarón sowie in „Filmfestivals“ eine Auflistung aller Festival-Auszeichnungen des Films.

Mit einem Ausstattungsmerkmal bin ich allerdings nicht einverstanden: Warum bitte sind die knapp 91 Filmminuten nur in 11 Kapitel unterteilt? Das reicht keinesfalls aus um sämtliche interessanten Momente leicht auffindbar zu machen. Eine derart spartanische Unterteilung, die es nicht einmal ermöglicht die fatalen Begegnungen mit der Trümmerwolke sauber anzusteuern ist doch wohl mehr willkürlich als effektiv. Hierzu erlaube ich mir ein Selbstzitat aus dem Artikel zum 3D-Klassiker der Fifties House of Wax (1953): „Das haben andere Anbieter schon länger erheblich besser im Griff. Deren BDs sind nicht nur deutlich feiner in Kapitel untergliedert, sie sind darüber hinaus auch flexibler. Besagte BDs ermöglichen es dem Käufer nämlich zusätzlich zur vorhandenen Kapiteleinteilung sogar, ihm wichtig erscheinende Szenen im Film durch Setzen eigener (wieder löschbarer) elektronischer Markierungen direkt auffindbar zu machen. Komfortabler geht’s nicht! Hier sollte Warner daher dringend nachziehen.“ Schade, aber das verdient schon einen halben Stern Abzug bei der an sich vorbildlichen Ausstattung. Eine winzige Kleinigkeit bleibt noch zusätzlich anzumerken: Es fehlt der perfekte Appetizer für diese mit dem derzeit wohl perfektesten 3D-Demomaterial aufwartenden Edition des Films: nämlich der Gravity-3D-Trailer.

Fazit:

Gravity, das steht für einen zwar kleinen eher unscheinbaren Plot, der aber visuell grandios in Szene gesetzt wie auch erzähltechnisch intelligent verpackt daherkommt und entsprechend exzellent funktioniert. Die derzeitigen BD-Editionen zu Gravity lassen, abgesehen von der mangelhaften Unterteilung in nur 11Kapitel, nahezu keine Wünsche offen. Sie überzeugen durch ein praktisch perfektes Bild, das mit einer sehr überzeugenden Surroundtonkulisse aufwartet. Ganz vorn rangiert bei dieser derzeit wohl unangefochtenen 3D-Referenz natürlich die entsprechende 3D-Ausgabe. Deren auch als Steelbook-Version erhältliches Pendant schaut zwar durchaus recht nett aus. Infolge der eher schlichten Machart (das Steelbook ist weder mit einem eigenen hervorstechenden Motiv noch mit einer Prägung versehen) erscheint es jedoch zugleich etwas zu unspektakulär. Ob dafür der doch recht saftige Preisaufschlag gerechtfertigt ist, muss jeder für sich entscheiden. Davon einmal abgesehen gibt’s zum Film eine rund drei Stunden umfassende Bonikollektion der Qualitätsstufe Extraklasse.

Weiterführende Links:

Zwei Interviews mit Regisseur Alfonso Cuarón:

Zur Erläuterung der Wertungen lesen Sie bitte unseren Hinweis zum Thema Blu-ray-Disc versus DVD.

Regisseur:
Cuarón, Alfonso

Erschienen:
2014
Vertrieb:
Warner Home Entertainment
Zusatzinformationen:
2Disc-Set (3D-BD & 2D-BD), Best.-Nr. 1000453791 (Steelbookausgabe)

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